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Stadler & Thomas

Sie kommen aus der Sterneküche und wollten die besten Schnitzel der Welt braten. Derzeit aber betreiben Stadler & Thomas Fine Dining im 7. Bezirk. Für die Zukunft planen sie etwas ganz anderes.
Stadler & Thomas Fine Dining
© Stadler & Thomas

Das dynamische Duo

von Marko Locatin

Stadler & Thomas, das sind Maitre Konstantin Stadler und Küchenchef Andreas Thomas. Kennengelernt haben sich die gelernten Köche in Velden. Seither kochen und arbeiten sie Seite an Seite an feinsten Adressen wie Sacher, Kempinski oder Meinl am Graben. Auch ihre Freundinnen sind in der Gastronomie. „Das erleichtert vieles“, sagt Konstantin. „Die Gastronomie ist kein Beruf wie jeder andere. Dafür muss man brennen.“

Der Foodtruck

Nicht nur die Leidenschaft verbindet Konstantin und Andreas, sie wollten immer schon etwas Eigenes machen: „Wir wollten einen Foodtruck betreiben, um dort die besten Wiener Schnitzel der Welt zu braten. Nach drei Jahren im Sacher wissen wir ja, wie das geht.“ Die wichtigsten Zutaten: Übung, Technik, Butterschmalz und Bio-Kalb aus der Steiermark. „Aber wir haben uns da echt verschätzt. 100.000 hat der Truck gekostet. Dazu noch unzählige behördliche Auflagen.“

© Stadler & Thomas

Fine Dining und Schnitzel

Gelandet sind Stadler & Thomas schließlich im 7. Bezirk der Hauptstadt. Ohne Truck, aber mit Wiener Schnitzel – das immer auf der Karte steht. Der Schwerpunkt jedoch liegt auf Fine-Dining in Gestalt von fünfgängigen, französisch inspirierten, doch meist regional gestalteten Tasting-Menüs mit Weinbegleitung. Klassisches Handwerk, leicht, modern und originell interpretiert, beschreiben sie ihre Küchenlinie.

„Überhaupt kann zu uns jede Person kommen, wie sie ist.“
Konstantin Stadler

Originell bereits der Gruß aus der Küche: In einer kleinen Schaumrolle verbirgt sich eine Mousse vom Saibling. Auch dem Germknödel sieht man seine Füllung aus Spitzkraut nicht auf den ersten Blick an und im Leberknödel gleichnamiger Suppe hat Andreas Leber verarbeitet – allerdings vom heimischen Fischen. Der Hauptgang kombiniert Frische von Fisch und Spargel mit dem vollmundigen Aroma von Umami. Letzteres in Form von zarten Tortellini, gefüllt mit Bottarga, also salzigen Fischeiern vom Saibling.

Keine Mission

Für kräftige Aromen sorgt auch Fermentiertes. Bärlauch und Spargel etwa, „konservieren den Geschmack des Frühlings für den Winter.“ Dieses Denken im saisonalen Kreislauf der Natur liegt den beiden grundsätzlich am Herzen. Alles wird verwertet, weggeschmissen wird nichts und: „Wenn etwas aus ist, ist es einfach aus.“ Ausschließlich Österreichisches weist die Weinkarte von Stadler & Thomas aus. Viel Naturwein, aber nicht nur, denn: „Wir wollen ja niemanden missionieren. Überhaupt kann zu uns jede Person kommen, wie sie ist“, sagt Konstantin.

© Stadler & Thomas

Die Hausgemeinschaft

Zum beliebten Brunch jeden zweiten Samstag im Monat kommen dann auch nicht nur Stammgäste, sondern auch Gastronominnen und Gastronomen aus der näheren Umgebung. Café Kandl und Weinrebellen etwa sind Freunde. Wie auch einige Bewohner des Hauses, in welchem übrigens Seiler & Speer ein Tonstudio betreiben.

„Wir essen alle zusammen, plaudern, lachen. Das macht uns glücklich.“
Konstantin Stadler
© Stadler & Thomas

Gebruncht wird mit Frühstücksklassikern, Auszügen aus der Abendkarte und Bründlmayer-Sekt, free-floating. Konstantin: „Das geht oft lange. Wir essen alle zusammen, plaudern, lachen. Das macht uns glücklich. Genau diese Gemeinschaft suchen wir.“ Künftig soll die Gemeinschaft, auch die Zusammenarbeit mit lokalen Produzentinnen und Produzenten, noch vertieft werden.

© Stadler & Thomas

Zukunft am Bauernhof

Stadler & Thomas kommen vom Land und dort hin wollen sie auch eines gar nicht so fernen Tages zurückkehren. Ein nachhaltiger Betrieb mit Landwirtschaft schwebt den beiden vor. Wo sie viele ihrer Lebensmittel selbst produzieren. Wo auch die ganze Familie wohnt. Auf einem großen Bauernhof, vielleicht im Burgenland. Mit einem Fine-Dining-Restaurant und einem einfacheren Gasthaus dazu wär der Plan. In der Stadt hat man oft zu weite Wege, sind sich Konstantin und Andreas wieder einmal sehr einig: „Wien ist auf Dauer schon ein wenig anonym!“

Andreas Thomas & Konstantin Stadler

Was wäre eure letzte Mahlzeit?
Konstantin: Schnitzel.
Andreas: Gulasch.
Wie schaltet ihr ab?
Kicken im Prater. Tischtennis. Playstation.
Was möchtet ihr noch lernen?
Wir würden gerne lernen, wie man selbst eine Landwirtschaft betreibt.
Wer ist der beste Koch/die beste Köchin der Welt?
Jeder, der uns inspiriert.
Ein Geschmack eurer Kindheit?
Konstantin: Schwammerlsauce.
Andreas: G’schnetzeltes vom Kalb. Champignons. Und unbedingt Liebstöckel.
Stadler & Thomas

Stadler & Thomas ist Mitglied von Gaumen Hoch*

*Gaumen Hoch ist eine Gemeinschaft von Menschen aus der Gastronomie und Landwirtschaft, die sich mit ihrem verantwortungsvollen Handeln für einen gastronomischen Wandel einsetzen. Mit ihrer Mitgliedschaft leisten sie einen Beitrag, um diese Veränderung zu unterstützen. Gaumen Hoch-Mitglieder bekennen sich zu unserem Wertemanifest und werden jährlich von einer unabhängigen Zertifizierungsstelle geprüft.

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