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Martina, Nina und Andrea bieten neben Ab-Hof-Verkauf und Bio-Gemüse-Abos Innovation, Genuss und viel Motivation für Wandel.
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Die drei Gemüsepionierinnen

von Anna Gugerell

Donnerstags wird der Biohof Mosauf zur Begegnungszone. Weidekörbe werden geschwungen, Kochbücher durchgeblättert und Tipps ausgetauscht. Wie früher. Gartenchefin Nina Neuner zeigt stolz ihre Buschbohnen her – direkt am Feld. Andrea Gruber erklärt, warum das Karottengrün unbedingt dranbleiben sollte und Gastgeberin Martina Galler freut sich über jeden neuen interessierten Menschen am Hof. Jede Woche wird für die „beyond_Box“-Abonnentinnen und -Abonnenten ein Gemüsebuffet aufgebaut, wo sich alle individuell ihre Körbe befüllen können. Der direkte Kontakt mit den Lebensmitteln gehört zur „beyond-Experience“ dazu, genauso wie die Community. „Wir wollen einen ganzheitlichen Zugang leben“, erzählt Martina. „Wir verkaufen die ganze Pflanze, sensibilisieren für Bodengesundheit und wollen neue Gedanken in die Region bringen.“

Beim Gemüsebuffet können sich „beyond_Box“-Abonnentinnen und -Abonnenten individuell ihre Körbe befüllen.
Wir wollen ein Teil der Lösung sein und das System verändern.“
Martina Galler

Drei Frauen – ein Ziel

Angefangen hat das alles nicht mit Gemüse, sondern mit einem gemeinsamen Ziel: „Wir wollen ein Teil der Lösung sein und das System verändern“, sagt Martina. Die Frauen haben sich über ihre Kinder kennengelernt und bringen alle drei ganz unterschiedlichen Corporate-Background mit.

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Der Verkaufsstand von beyond_mosauf.
„Wir bieten im Murtal lokal produziertes Gemüse an, um einen Ort zu schaffen, wo man mit Leuten in Kontakt tritt, wo man Impulse setzen kann zur Veränderung.“
Martina Galler

Umso besser, denn gemeinsam nutzen sie ihre Skills, um etwas zu bewegen: „Wir bieten im Murtal lokal produziertes Gemüse an, um einen Ort zu schaffen, wo man mit Leuten in Kontakt tritt, wo man Impulse setzen kann zur Veränderung.“ Da die Drei nicht aus der Landwirtschaft kommen, ging dem Projekt viel Recherche voraus. „YouTube ist unser Freund“, meint Nina.

„Wir haben uns herausgepickt, was für uns funktioniert und haben den Garten so konzipiert, dass wir alles ins bestehende Ökosystem des Bauernhofs von Martinas Familie sinnvoll integriert haben. Das zeichnet uns auch aus. Wir bemühen uns, den besten Outcome zu erreichen, mit dem, was da ist.“

Ein buntes Pilotjahr

Das Schwierigste war, wie so oft, der erste Schritt, sagt Martina: „Das Projekt überhaupt zu starten und uns drüber zu trauen war schon schwierig, weil es viele Zweifler gab. Es hat immer wieder unseren ganzen Mut gebraucht, um weiterzugehen. „Das Murtal ist nicht unbedingt berühmt für seine Offenheit. Umso schöner zu sehen, was möglich wird, wenn man selbst offen ist.“ Der Andrang spricht für sich.

Für mich spielt das Gemüse die Hauptrolle am Teller. Wir wollen jene inspirieren, für die es bisher nur Beilage war und die Vielfalt im Angebot fördern.“
Andrea Gruber

Für die Abobox gibt es eine Warteliste, das Feedback ist durchwegs positiv und auch in die Gastronomie haben die Marktgärtnerinnen schon Bande geknüpft. „Besonders wichtig ist uns auch, anschlussfähig zu sein“, sagt Andrea. „Für mich spielt das Gemüse die Hauptrolle am Teller. Wir wollen jene inspirieren, für die es bisher nur Beilage war und die Vielfalt im Angebot fördern.“ Die Mischung von Altbekanntem und Neuem ist der Schlüssel. „Wir kultivieren heuer zum Start ungefähr 35 verschiedene Gemüsesorten“, sagt Nina. Das ergibt jede Woche eine bunte Kiste, wobei die Klassiker wie Erdäpfel, Salat und Tomaten von „fancy Gemüse“ wie Pak Choi ergänzt werden. Schritt für Schritt wird Neues reingebracht, und zwar nicht nur beim Gemüse.

Für die Abobox von beyond_Mosauf gibt es eine Warteliste.

… und das ist erst der Anfang

Die Pionierinnen haben mit „beyond_Labs“ noch mehr vor: „Wir wollen zu verschiedenen Themen, wie Ernährung, Natur oder agiles Zusammenarbeiten, Entwicklungsmöglichkeiten schaffen und der Frage nachgehen: Wie kann man wirksam Transformation mitgestalten? Wir wollen Leute ermutigen, ihre Ideen umzusetzen.“ Dabei ist klar, dass nicht alle die gleichen Möglichkeiten haben.

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Der Verkaufsstand von beyond_mosauf.
Die Gärtnerinnen gehen mit ihrem Bio-Gemüse einen Schritt weiter: Statt „nachhaltig“ möchten sie „regenerativ“ arbeiten.
Wir wollen regenerativ arbeiten. Wir sollten dem Boden mehr zurückgeben, als wir ihm entnehmen.“
Nina Neuner

„Wir können hier im Murtal zum Beispiel nicht alles mit dem Fahrrad fahren, aber wir haben andere Optionen. Wir versorgen viele Menschen mit lokalem Bio-Gemüse, und das ist wirklich ein aktiver Beitrag, auf den ich stolz bin“, sagt Nina. Die Gärtnerinnen gehen sogar noch einen Schritt weiter und sind sich einig: „Nachhaltig ist ein abgenutztes Wort und reicht nicht mehr. Die nächste Stufe ist regenerativ. Wir wollen regenerativ arbeiten. Wir sollten dem Boden  mehr zurückgeben, als wir ihm entnehmen. Es wäre schön, wenn sich diese Welle ausbreiten könnte.“

Chiogga-Rüben von beyond_Mosauf

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Was ist euer Lieblingsgemüse?
Nina: Tomaten
Martina: Schlangengurken
Andrea: Fenchel
Was ist euer Lieblingsessen?
Nina: Spinat mit gerösteten Erdäpfeln und Spiegelei
Andrea: Bunter Salat
Martina: Thai Curry
Was ist ein Geschmack eurer Kindheit?
Nina: Frische Kirschen mit Kirschkernweitspucken
Martina: Gedeckter Apfelkuchen
Andrea: Holler-Röster
Wie könnt ihr am besten abschalten?
Andrea: Ich geh‘ auf den Berg.
Nina: Ich geh‘ in meinen Hausgarten.
Martina: Ich bin auf der Meditations- und Yogawelle.
Welche Arbeit macht ihr am liebsten?
Martina: Dem Gemüse beim Wachsen zuschauen. Und natürlich Ernten.
Nina: Gurken aufbinden.
Andrea: Gemüse bis zum letzten Stingl verwerten
Was möchtet ihr noch lernen?
Nina: Wie viel Zeit hast du? Wir sind sehr wissbegierig. Ich möchte Klavier spielen lernen.
Martina: Klarer zu kommunizieren. Und Hatha Yoga.
Andrea: Einen guten Ausgleich finden zwischen Familie und Job. Grundsätzlich nie aufhören zu lernen.
Ich sage immer …
Martina: Wird schon werden.
Andrea: Let’s go beyond.

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*Gaumen Hoch ist eine Gemeinschaft von Menschen aus der Gastronomie und Landwirtschaft, die sich mit ihrem verantwortungsvollen Handeln für einen gastronomischen Wandel einsetzen. Mit ihrer Mitgliedschaft leisten sie einen Beitrag, um diese Veränderung zu unterstützen. Gaumen Hoch-Mitglieder bekennen sich zu unserem Wertemanifest und werden jährlich von einer unabhängigen Zertifizierungsstelle geprüft.

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