Nach mehreren Monaten Umbau präsentiert sich das Edvard seit September 2025 in neuem Gewand. Das Wiener Studio NOPP Innenarchitektur hat die Räume überarbeitet – heller, wärmer und offener als zuvor. Holz ersetzt Stein, gedeckte Grüntöne und ockerfarbene Akzente bestimmen die Atmosphäre. Die Beleuchtung wurde gezielt reduziert und lenkt den Fokus auf das Wesentliche: den Teller.
Erhalten blieb, was das Restaurant seit Jahren ausmacht – eine Verbindung aus historischer Substanz und moderner Zurückhaltung. Der Raum wirkt weniger repräsentativ, dafür intimer und zeitgemäßer.
Kulinarik mit Haltung
In der Küche führt weiterhin Paul Gamauf Regie. Er steht für eine Küche, die auf regionale Produkte, saisonale Zutaten und präzise Zubereitung setzt. Nachhaltigkeit ist dabei kein Schlagwort, sondern Arbeitsweise: Restprodukte werden weiterverarbeitet, Kaviar stammt aus heimischer Zucht, Gemüse und Kräuter aus der Region.
„Wir wollten einen Raum schaffen, der die Philosophie der Küche widerspiegelt – reduziert, fokussiert, aber voller Tiefe.“
Gemeinsam mit Head Sommelier Klaus Lechner pflegt Gamauf einen Stil, der sich auf Aromen, Texturen und handwerkliche Genauigkeit konzentriert. Die Weinkarte kombiniert internationale Klassiker mit Weinen junger österreichischer Winzerinnen und Winzer.
Feinschliff statt Neuanfang
Mit dem Umbau hat das Edvard keine radikale Neuausrichtung vollzogen, sondern seine eigene Sprache geschärft. Die Veränderungen sind subtil, aber spürbar: weniger Dekoration, mehr Konzentration, mehr Raum für das Wesentliche.
Das Restaurant bleibt damit einer der ruhigsten, präzisesten Orte der Wiener Spitzengastronomie – und beweist, dass Weiterentwicklung auch in der Zurücknahme liegen kann.