Wenn es um bestimmte Lebensmittel geht, greifen Österreichs Konsument:innen besonders häufig zu Bio. Das zeigt die aktuelle Rollierende Agrarmarktanalyse (RollAMA) der AMA-Marketing für das erste Halbjahr 2025. „Regionalität und Transparenz stehen weiterhin im Fokus“, erklärt Michaela Schantl, Leiterin der Marktanalyse und strategischen Planung bei der AMA. Gerade diese Werte verkörpert die biologische Landwirtschaft – und das spiegelt sich im Einkaufsverhalten wider: Der Bio-Anteil bleibt stabil bei knapp zwölf Prozent, trotz damit der aktuellen Inflation, und zeigt in wichtigen Kategorien sogar eine positive Tendenz. Besonders bei Milchprodukten, Getreide oder Speiseölen hat Bio längst den Status einer festen Größe erreicht. Gerade bei Milchprodukten greifen die Konsument:innen in Österreich immer bewusster zu Bio. Ein Überblick.
Milch, Mehl und Öl als Bio-Treiber
Bei Milchprodukten bleibt Bio klar vorn: Fast 30 Prozent der Frischmilch werden mittlerweile in Bio-Qualität gekauft, bei Naturjoghurt sind es 23,3 Prozent, bei Eiern 18,3 Prozent. Auch im pflanzlichen Bereich zeigen die Bio-Produkte einen leichten positiven Trend – so stiegen die Bio-Anteile unter anderem beim Mehl (28,9 Prozent), Frischobst (16,4 Prozent), Frischgemüse (24,0 Prozent) und Kartoffeln (18,6 Prozent) jeweils minimal an.


Ebenfalls bemerkenswert: Grieß und Getreide erreichten mit 40 Prozent Bio-Anteil einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr (32,7 Prozent, 1. HJ 24) und auch das Speiseöl verzeichnete einen Anstieg um 5 Prozent auf nun 23,7 Prozent Bio-Anteil.
Bio-Fleisch: Besonders Rind im Trend
Während Bio-Fleisch insgesamt noch hinter Milch und Getreide zurückliegt, steigt die Nachfrage nach Biorindfleisch deutlich. Trotz hoher Fleischpreise setzen viele Konsument:innen hier bewusst auf Bio-Qualität – ein Zeichen für die wachsende Bedeutung von Tierwohl und Herkunft. Während beim Schweinefleisch ein kleiner Rückgang beim Bio-Anteil zu verzeichnen war und das Putenfleisch stabil blieb, stiegen die Bio-Anteile sowohl in den Kategorien Fleisch und Geflügel, als auch beim faschierten Hühnerfleisch – und eben vor allem beim Rind- und Kalbfleisch.

Dieses verzeichnete von 8,4 Prozent (1. HJ 2024) auf 11,7 Prozent (1. HJ 2025) den sattesten Zugewinn. Gleichzeitig zeigt die Analyse, dass auch Bio-Produkte häufig im Rahmen von Aktionen gekauft werden: Mehr als 30 Prozent der Bio-Umsätze entstehen über Preisnachlässe. Damit bleibt der Preis ein entscheidender Faktor – auch für Konsument:innen, die grundsätzlich zu Bio greifen.
Online ist Bio besonders beliebt
Die RollAMA-Zahlen belegen: Bio ist längst kein Nischenprodukt mehr, sondern fester Bestandteil des heimischen Lebensmitteleinkaufs. Während der Gesamtanteil stabil bleibt, sorgen einzelne Kategorien wie Milch, Getreide und Öl für kräftige Zuwächse. Zuwächse, die nicht zuletzt, auf die gelebte Transparenz der Bio-Produzent:innen zurückzuführen sind. Es geht nicht mehr nur um die Produktion der Lebensmittel, sondern auch um die Geschichte dahinter, wie Markus Hillebrand, Landwirt und Obmann des Netzwerk Kulinarik, im Rahmen der Präsentation sagte und ergänzte: „Bäuer:innen können diese Geschichte am besten erzählen“.

Besonders gut kommen diese Geschichte derweil online an: Ein Blick auf die Onlinewarenkörbe verrät zudem, dass der dort zum einen der Einkaufskorb um 124 Prozent über dem im Offlinehandel liegt, zum anderen aber auch der Bioanteil um 100