Stefan Zoubek fuhr schon als Bub mit dem Traktor mit und stand mit den Großeltern am Feld. Etwas mit den eigenen Händen erschaffen. Mitten in der Natur. Auch heute noch sieht er diese Arbeit als Privileg – zumindest meistens. „Es ist ein Haufen Arbeit, viel Verantwortung, und die Risikofaktoren wie das Klima verändern sich ständig. Aber die Motivation und Zuneigung zum Beruf sind immer da“, erzählt er.

Familie der Pionier:innen
Stefan ist am ADAMAH Biohof für den Gemüseanbau verantwortlich und leitet die ADAMAH Produktions-GmbH. Der jüngste Bruder Simon kümmert sich um Getreideanbau und Produktveredelung, die anderen beiden Geschwister Elisabeth und Christian verantworten den Vertrieb, den Bio-Laden und die Geschäftsführung. Klare Verantwortungsbereiche, moderierte Konfliktlösung und viel Kommunikation waren für die Geschwister entscheidend und sind das Erfolgsrezept des großen Familienunternehmens. Außerdem macht jede:r, was er:sie am besten kann: „Ich hab’ schon gerne sympathische Leute um mich, aber nicht den ganzen Tag“, meint Stefan Zoubek. „Ich arbeite gerne körperlich, ich bin gerne draußen. Ein Bürojob wäre nichts für mich.“
„Meine Eltern haben den Betrieb auf Bio umgestellt, in einer Zeit, in der das noch sehr besonders war. Ich rechne ihnen den Mut hoch an.“
Seit der Umstellung auf Bio und der Übernahme durch die Eltern Sigrid und Gerhard Zoubek im Jahr 1997 hat sich der ADAMAH Biohof zu einem Pionierbetrieb entwickelt – mit den ADAMAH Bio-Kistln als Herzstück. „Meine Eltern haben den Betrieb auf Bio umgestellt, in einer Zeit, in der das noch sehr besonders war. Da musste ich mich in der Landwirtschaftsschule öfter mal erklären. Heute rechne ich ihnen den Mut hoch an“, erzählt Stefan. Es braucht Menschen, die etwas Neues probieren und ein Risiko eingehen, und das versucht der Landwirt auch heute.
Gemüse für die Zukunft
Auf über 100 Hektar baut die ADAMAH Biohof Produktions-GmbH, die zu Spitzenzeiten im Sommer bis zu 30 Mitarbeiter:innen beschäftigt, Gemüse für die ADAMAH Bio-Kistl an. Ein Schwerpunkt des Sortiments ist Wurzelgemüse, weil es gut ins Marchfelder Klima passt: Karotten, Sellerie, Pastinaken, Schwarzwurzeln, Zuckerrüben, Rote Rüben, Knollensellerie, aber mittlerweile auch Lauch, Kürbis, Melanzani oder Petersilie. Stefan spezialisiert sich gerne auf die Kulturen, die für seinen Boden und seine Bedingungen optimal passen.
Die Zusammenarbeit mit anderen landwirtschaftlichen Betrieben ist beim ADAMAH Biohof ein zentraler Faktor: „Wenn wir einen super Bio-Spargelbauer in der Gegend haben, der die Maschinen, das Know-how und ein gutes Produkt hat, dann bauen wir nicht auch noch Bio-Spargel an, sondern setzen auf eine gute Partnerschaft und vertreiben diesen Spargel“, so Stefan.
„Zu sehen, was ein Millimeterkorn übers Jahr Großes bewirken kann, bedeutet etwas.“
„Als Landwirt:in ist man immer auch Unternehmer:in.“ Eine Tatsache, die nicht zu Stefans liebsten Aha-Momenten zählt. „Natürlich spielt der wirtschaftliche Aspekt auch eine große Rolle“, meint der vierfache Vater. Das bedeutet, dranzubleiben, wenn noch Arbeit gemacht gehört, Risiken auf sich zu nehmen, wenn eine Kultur nichts wird, und sich dem Klima anzupassen. „In der pannonischen Klimazone waren die Sommer schon immer heiß, aber die Hitze wird mehr, die Trockenheit dauert länger, Winterfeuchtigkeit nimmt ab. Das setzt die Pflanzen großem Stress aus. Unser Feldbrunnen zur Bewässerung ist essenziell geworden und bringt uns einen großen Vorteil“, erklärt Stefan Zoubek.
Leben mit den Jahreszeiten
Und trotzdem würde er nirgendwo anders leben wollen: Ein Leben mit den Jahreszeiten, mit allen Veränderungen in der Natur, ist das, was den Beruf so abwechslungsreich und spannend macht. „Zu sehen, was ein Millimeterkorn übers Jahr Großes bewirken kann, bedeutet etwas.“ Wer heute einen Baum pflanzt, tut das für die Generationen danach. „Mit meiner Arbeit nicht nur meine eigene Familie, sondern auch andere Familien zu ernähren und dabei außerdem Arbeitsplätze zu bieten, ist für mich sehr wertvoll und motiviert mich jeden Tag“, so Stefan.
„Ich denke, man kann viel erzählen und aufklären, wie wir das bei den Hofführungen anbieten. Das Wichtigste ist, es auch wirklich vorzuleben.“
Stefan und seiner Familie ist die Vorbildwirkung bewusst: Täglich daran zu arbeiten, woran man selbst glaubt, kann viel bewirken. „Ich denke, man kann viel erzählen und aufklären, wie wir das bei den Hofführungen anbieten. Das Wichtigste ist, es auch wirklich vorzuleben.“ Und das macht Stefan Zoubek jeden Tag.