„Lass Nahrung deine Medizin sein und Medizin deine Nahrung“ – das bekannte Zitat des antiken griechischen Mediziners Hippokrates trifft auf hochwertige Pflanzenöle zu wie kaum auf ein anderes Lebensmittel.

Sie enthalten wertvolle Omega-6- und vor allem Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken, das Immunsystem stärken und den Alterungsprozess von Zellen verlangsamen. Diese essenziellen Fettsäuren können vom Körper nicht selbst produziert werden und müssen dem Körper mit der Nahrung zugeführt werden. Aus diesem Grund gönnt sich Julia Fandler täglich einen Esslöffel Leinöl: „Ich trinke mein Leinöl entweder pur oder verwende es zum Müsli, zu Teigwaren oder mit Fisch. Das gehört zu meinem persönlichen Wohlfühlprogramm“, so die Geschäftsführerin und Eigentümerin der Ölmühle in Pöllau im steirischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, die neben hochwertigen Speiseölen auch Mehle, Salze und Essige produziert. Seit nunmehr fast 40 Jahren sind die meisten der Fandler-Produkte biozertifiziert. „Ich bin von der Bio-Produktion zu 100 Prozent überzeugt“, erklärt Julia Fandler ihr unternehmerisches Credo.
Qualitätsfokus in der Bio-Produktion
Den Grundstein zum heutigen Erfolg legte Robert Fandler, der 2006 viel zu früh verstorbene Vater von Julia Fandler. „Mein Vater war ein Tüftler und Qualitätsfanatiker. Er verfeinerte unseren vierstufigen Produktionsprozess, den wir in den vergangenen Jahren weiter perfektioniert haben. Das Ziel ist es, möglichst wertvolle Bestandteile, Fettsäuren und Vitamine in unseren Produkten zu konzentrieren, wie auch den jeweils sortentypischen Duft und Geschmack zu erhalten.“
„Wir wissen genau, in welcher Korngröße die Ölsaaten sein müssen, damit die geschmackliche Qualität des Öls perfekt ist.“
Grundprodukte wie Kürbiskerne oder Walnüsse werden schalenlos eingekauft, oder – wie Hanf- und Sonnenblumenkerne – erst im Betrieb von den Schalen getrennt. Denn Schalen enthalten oft bittere Gerbstoffe, die der Qualität abträglich wären. In einem zweiten Schritt werden die Rohstoffe zerkleinert. „Wir wissen genau, in welcher Korngröße die Ölsaaten sein müssen, damit die geschmackliche Qualität des Öls perfekt ist,“ so Julia Fandler.
In einem dritten Schritt wird das so vorbereitete Pressgut in einer Wärmepfanne schonend erwärmt, damit sich das darin enthaltene Öl beim Pressen leichter löst. Im finalen Schritt der Produktion wird aus dem Pressgut in traditionellen Stempelpressen das Öl gewonnen. Nach dem Pressen rastet das Öl, um sich von selbst zu klären – je nach Sorte zwischen einem Tag und drei Wochen. So bleiben alle wertvollen Inhaltsstoffe im Endprodukt.
Aktuell umfasst das Fandler-Sortiment 22 Bio-Öle von Kürbiskern, Hanf, Camelina (Leindotter), Sesam oder Mandel bis hin zum seltenen Marillenkernöl. Die geschmackliche Qualität der Produkte findet eine sympathische Entsprechung im Design der Flaschen. Die belgische Künstlerin Jeanne Detallante hat zu jedem Öl eine Persönlichkeit entworfen, die den Charakter des Produkts illustrieren soll.
„Ich möchte zeigen, dass sich Menschlichkeit mit wirtschaftlichem Denken verbinden lässt. Denn ohne meine Mitarbeiter:innen wäre unser Erfolg nicht möglich.“
Konsequente Nachhaltigkeit
Wurden die Pressrückstände früher an Tiere verfüttert, sind die sogenannten Presskuchen bei Fandler heute das Ausgangsprodukt für die hauseigenen Mehle. Die Presskuchen werden auf die gewünschte Körnung fein gemahlen und gesiebt. Die acht Sorten Fandler Bio-Mehle sind allesamt proteinreich und glutenfrei. Sie eignen sich durch ihre natürlichen Aromen und wertvollen Inhaltsstoffe bestens dazu, mit Weizen- oder Dinkel-Mehlen zu Broten, Süßspeisen oder Teigwaren verarbeitet zu werden. Kürbiskern- und Leinsamenmehl eignen sich zum Beispiel gut für Brotkreationen; mit Haselnuss- und Mandelmehl lassen sich Desserts veredeln.
Neben der Nachhaltigkeit ihrer Produkte hat für Julia Fandler auch ein nachhaltiges Betriebsklima eine große Bedeutung. Im Team der 40 Mitarbeiter:innen legt sie großen Wert auf familiäres Klima und respektvollen Umgang miteinander: „Ich möchte zeigen, dass sich Menschlichkeit mit wirtschaftlichem Denken verbinden lässt. Denn ohne meine Mitarbeiter:innen wäre unser Erfolg nicht möglich.“