Ein genauer Blick des Vereins Enkeltaugliches Österreich (ETÖ) zeigt: Bioregionalität ist nicht nur besser für Umwelt und Gesundheit, sondern langfristig auch die günstigere Wahl – für uns alle. In einem „Kostenwahrheitsprojekt“ arbeitet der Verein nun gemeinsam mit Expert:innen aus Wirtschaft, Recht, Politik, Medizin und Landwirtschaft daran, die genauen Folgekosten billiger Lebensmittel für die Landwirtschaft in Österreich zu berechnen.
„Wer billig kauft, kauft teuer, aber wer Bio kauft, spart doppelt.“
Was ist Bioregionalität?
Bioregionalität ist ein ganzheitlicher Ansatz, der nicht nur auf die geografische Herkunft von Produkten schaut, sondern auch auf deren Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft.
Verborgene Kosten von konventionellen Lebensmitteln
Auf den ersten Blick scheinen konventionelle Produkte preislich unschlagbar. Doch was nimmt man für den günstigeren Preis in Kauf? Die Folgekosten durch Umweltzerstörung, schlechte Arbeitsbedingungen und ungesunde Produktionsweisen zahlen laut ETÖ wir alle – ob durch höhere Gesundheitsausgaben, steigende Steuern oder den Verlust natürlicher Ressourcen. Diese Kosten sind in den Billigpreisen nicht eingerechnet, sondern werden auf die Gesellschaft umgelegt.
„Für die entstandenen Umweltschäden zahlen die Steuerzahler:innen und die Allgemeinheit, meist ohne ihr Wissen, separat. Ein höherer Bioregionalitäts-Anteil senkt diese Kosten und bringt uns in die richtige Richtung.“
Ein Beispiel aus der Landwirtschaft: Intensive Landwirtschaft führt zu Bodenerosion und schädigt die Biodiversität. Um die Schäden auszugleichen, sind teure Reparaturmaßnahmen nötig – finanziert durch Steuergelder.
Bioregionale Produkte als Sparkurs
Lebensmittel, die bioregional produziert werden, minimieren diese versteckten Kosten:
- Kürzere Transportwege: Regional produzierte Produkte senken den Energieverbrauch und verringern den CO₂-Ausstoß. Das spart langfristig Geld bei Klimaschutzmaßnahmen.
- Gesunde Böden und Artenvielfalt: Biologische Anbaumethoden schützen die natürlichen Ressourcen, die wir dringend brauchen. Ein gesunder Boden bleibt fruchtbar und erspart teure chemische Dünger oder Wiederaufforstung.
- Faire Preise und Löhne: Bioregionale Lebensmittel garantieren faire Arbeitsbedingungen und stärken die lokale Wirtschaft. Dieses Geld bleibt in der Region, was langfristig die Kaufkraft vor Ort erhöht.
Ein Gewinn für Gesundheit und Lebensqualität
Bioregionale Lebensmittel punkten auch in Sachen Gesundheit. Studien zeigen, dass biologische Produkte weniger Schadstoffe enthalten und eine höhere Nährstoffdichte aufweisen. Indem wir bioregional einkaufen, investieren wir in unsere Gesundheit und können langfristig Kosten für Arztbesuche und Medikamente reduzieren.
Zudem profitieren lokale Gemeinden: Regionen mit einem starken Fokus auf nachhaltige Landwirtschaft haben weniger soziale Probleme, höhere Arbeitszufriedenheit und eine stabilere Wirtschaft.
Warum Bioregionalität wichtig ist
- Weniger Umweltbelastung: Durch kurze Transportwege und nachhaltige Anbaumethoden werden Ressourcen geschont und der CO₂-Ausstoß reduziert.
- Stärkung der lokalen Wirtschaft: Bioregionale Produkte fördern den regionalen Arbeitsmarkt und stärken lokale Betriebe.
- Gesunde Produkte: Bioregionale Lebensmittel werden oft unter strengen ökologischen Bedingungen produziert, was zu weniger Chemikalien und besserer Qualität führt.
- Nachhaltige Ressourcennutzung: Bioregionale Praktiken berücksichtigen die natürlichen Gegebenheiten und arbeiten im Einklang mit der Natur, was langfristig eine nachhaltigere Nutzung von Ressourcen sichert.
Der Mythos des höheren Preises
Natürlich wirken bioregionale Produkte an der Supermarktkasse oft teurer. Doch dieser Eindruck täuscht: Wenn man die Lebensdauer eines Produkts betrachtet – von der Herstellung bis zu den Folgekosten – ist die Wahl für Bioregionalität eine Investition, die sich auszahlt.
Ein Weg für die Zukunft
Als Konsumentinnen und Konsumenten können wir aktiv zu diesem Wandel beitragen. Jede Kaufentscheidung ist ein Statement für eine Zukunft, in der die Rechnung nicht auf unsere Umwelt und unsere Gesundheit abgewälzt wird.