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Bio ist mehr als ein Trend: Warum es jetzt auf die Gastronomie ankommt

Wie Restaurants den Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit schaffen können und wie man sie als Gast dabei unterstützen kann.
Bio: Jetzt kommt es auf die Gastronomie an
© Gaumen Hoch

Nachhaltigkeit ist längst kein Nischenthema mehr – sie betrifft uns alle. Doch während immer mehr Menschen beim Einkauf auf Bio und Regionalität achten, bleibt die Gastronomie oft hinter diesen Ansprüchen zurück. Warum gerade Restaurants, Kantinen und Wirtshäuser eine entscheidende Rolle spielen und wie sie zu Motoren einer nachhaltigen Lebensmittelwirtschaft werden können.

Bio in der Gastronomie je wichtiger denn je

v.l.n.r. Nina Hartmann, Reinhold Gmeinbauer und Alexandra Seyer-Gmeinbauer im Gaumen Hoch-Podcast

Lebensmittel sind heute ein globales Geschäft. Kilometerlange Transportwege und industrielle Produktion sind die Norm. Doch diese Praxis hat ihren Preis: Umweltschäden, geringe Produktqualität und ein Verlust an Transparenz für die Verbraucher:innen. „Die Gastronomie kann ein starker Hebel sein, um das zu ändern“, sagt Reinhold, Mitgründer von Gaumen Hoch im neuen Podcast „Übers Essen spricht man nicht“.

Restaurants, die auf Bio und regionale Produkte setzen, unterstützen nicht nur die Umwelt, sondern auch heimische Landwirtinnen und Landwirte. Der Trend ist klar: Konsument:innen wollen wissen, woher ihr Essen kommt. Die Gastronomie hat die Chance, hier eine Vorreiterrolle zu übernehmen.

Übers Essen spricht man nicht

Im neuen Gaumen Hoch-Podcast führen Nina Hartmann und Alexandra Seyer Gmeinbauer Tischgespräche in einer gemütlichen Runde, die weiß: Essen ist nicht nur Nahrungsaufnahme – es ist Kultur, Emotion und Gemeinschaft. Und darüber darf und soll geredet werden. Aber keine Sorge: nicht mit vollem Mund. Jetzt überall, wo es Podcasts gibt! Hier abonnieren

Die Zahlen sprechen für sich: Bio boomt in Österreich

Alexandra Seyer-Gmeinbauer im Gaumen Hoch-Podcast

Österreich ist ein Vorzeigeland, wenn es um biologische Landwirtschaft geht: 27 % der landwirtschaftlichen Fläche werden bereits biologisch bewirtschaftet. Doch in der Gastronomie sieht es anders aus. Von rund 60.000 Betrieben sind laut Bio-Austria in 2024 lediglich 600 biozertifiziert. 2022 wurden nur 4,3 % Bio-Lebensmittel für die Gastronomie eingekauft. Diese Diskrepanz zeigt das enorme Potenzial, das noch ungenutzt ist.

„Wir wollen, dass Gäste mit gutem Gewissen genießen können.“
Gaumen Hoch-Gründerin Alexandra Seyer-Gmeinbauer

Gaumen hoch setzt genau hier an. Mit einem sichtbaren Zeichen für bio-zertifizierte Restaurants und einem Netzwerk aus Produzent:innen und Gastronom:innen soll diese Lücke geschlossen werden.

Was Gastronom:innen tun können: Ein Wegweiser zur Umstellung

Der Einstieg in die Bio-Gastronomie mag auf den ersten Blick herausfordernd wirken. Höhere Einkaufspreise, komplexere Lieferketten und ein möglicher Mehraufwand für Zertifizierungen schrecken viele ab. Doch der Schritt lohnt sich, wie Paul Kolarik von der Luftburg in Wien beweist: Das weltweit größte biozertifizierte Restaurant serviert täglich Hunderte Stelzen – und das mit Erfolg.

@ Philipp Lipiarski
Kolarik – Luftburg im Prater ist das weltweit größte 100 Prozent biozertifizierte Restaurant.

Tipps für die Umstellung

Lieferant:innen prüfen und Netzwerke nutzen: Regionale Bio-Bauernhöfe und Produzent:innen sind oft bereit, gemeinsam mit Gastronom:innen Lösungen zu finden. Plattformen wie Gaumen Hoch helfen bei der Vernetzung.
Schrittweise Umstellung: Schon eine 30-Prozent-Quote an biologischen Lebensmitteln (z. B. Gemüse oder Fleisch) ist ein guter Anfang und signalisiert Gästen ein klares Engagement.
Transparenz schaffen: Gäste schätzen es, wenn sie wissen, woher die Produkte auf ihrem Teller stammen. Eine Lieferant:innenliste in der Speisekarte oder auf der Website stärkt das Vertrauen.

Konsument:innen als Gamechanger

© Gaumen Hoch
v.l.n.r. Nina Hartmann, Reinhold Gmeinbauer und Alexandra Seyer-Gmeinbauer im Gaumen Hoch-Podcast

Nicht nur Gastronominnen und Gastronomen sind gefragt – auch Gäste können Veränderung vorantreiben. Bewusste Entscheidungen beim Restaurantbesuch, gezielte Nachfragen nach der Herkunft der Speisen und die Unterstützung biozertifizierter Betriebe setzen ein starkes Zeichen.

„Die Macht liegt auch bei den Konsument:innen.“
Gaumen Hoch-Gründer Reinhold Gmeinbauer

Wer in ein Bio-Restaurant geht, stärkt die Nachfrage nach regionalen und nachhaltigen Produkten – ein Gewinn für alle Beteiligten.

© Canva
Mit einem gezielte Nachfragen nach der Herkunft der Speisen in Lokalen setzt man ein starkes Zeichen.

5. Jetzt handeln für eine nachhaltige Zukunft

Die Gastronomie hat das Potenzial, ein entscheidender Treiber für nachhaltigen Konsum zu werden. Mit einer bewussten Ausrichtung auf Bio, Regionalität und Transparenz kann sie nicht nur die heimische Landwirtschaft stärken, sondern auch das Vertrauen der Gäste gewinnen.
Die Initiative Gaumen Hoch zeigt: Es ist möglich, Genuss und Verantwortung zu vereinen. Die Zeit ist reif, dass mehr Restaurants diesen Weg einschlagen – für unsere Gesundheit, die Umwelt und eine zukunftsfähige Gastronomie.


 

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