RollAMA 2024: „Solche Zahlen haben wir noch nie so gesehen“

Vor allem Ältere und Jüngere kaufen wieder mehr Bio-Lebensmittel – die AMA spricht von einem „All-Time-High“.
RollAMA-Einkaufsverhalten 2024
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Noch vor wenigen Jahren galt Bio als eine bewusste Entscheidung, heute ist es für viele Konsumentinnen und Konsumenten einfach selbstverständlich. Das zeigen die aktuellen Zahlen der Rollierenden Agrarmarktanalyse (RollAMA) der AMA-Marketing: Der Bio-Anteil an den Lebensmitteleinkäufen beträgt mittlerweile 13  Prozent – laut Barbara Köcher-Schulz, Bio Marketingmanagerin der AMA-Marketing ein Höchststand. Sowohl die verkaufte Menge an Bio-Produkten (mit einem laut „All-Time-High“ von plus 5,5  Prozent) als auch der Umsatz mit Bio-Produkten (plus 3,7 Prozent) ist 2024 im Vergleich zu 2023 gestiegen.

Das beweist, dass Bio-Lebensmittel zunehmend nicht mehr als teure Alternative, sondern als Standard gesehen werden. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Herkunft und Qualität wächst, und Bio-Produkte profitieren davon. Besonders spannend ist aber, wie sich unser Einkaufsverhalten verändert hat.

„Die aktuellen Zahlen bestätigen eindrucksvoll, dass Bio längst kein Nischenprodukt mehr ist, sondern fester Bestandteil des Alltags vieler Menschen. Das wachsende Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Qualität und Tierwohl treibt diese Entwicklung weiter voran. Wir sind überzeugt, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen wird und Bio für noch mehr Konsumentinnen und Konsumenten zur ersten Wahl wird.“
Barbara Köcher-Schulz, Bio Marketingmanagerin der AMA-Marketing, bei der Pressekonferenz anlässlich der Weltleitmesse für Bio-Produkte, der BIOFACH, in Nürnberg

Wer kauft besonders viel Bio?

Im Jahr 2024 kauften österreichische Haushalte durchschnittlich 66,1 Kilogramm Bio-Lebensmittel und griffen dabei fast 60-mal im Jahr bewusst zu Bio-Produkten. Die jährlichen Bio-Ausgaben pro Haushalt stiegen auf 340 Euro. Dabei zeigt sich eine bemerkenswerte Entwicklung: Sowohl junge Erwachsene bis 29 Jahre als auch ältere Konsument:innen ab 50 Jahren greifen überdurchschnittlich oft zu Bio-Produkten. Ältere schätzen Bio für die hohe Qualität und gesundheitlichen Vorteile, während jüngere Käufer:innen vor allem Nachhaltigkeit und Tierwohl als Kaufmotive angeben. Zudem bevorzugen kleine Haushalte mit ein bis zwei Personen Bio stärker als größere Familien, bei denen der Preis eine entscheidendere Rolle spielt – besonders bei teureren Produktgruppen wie Fleisch.

Wo Bio besonders stark ist

Die RollAMA-Daten zeigen deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Lebensmittelgruppen:

  • Tierische Produkte: Hier ist Bio längst etabliert. Trinkmilch führt mit einem Bio-Anteil von knapp 30 %, gefolgt von Joghurt und Eiern.
  • Pflanzliche Produkte: Besonders Bio-Mehl verzeichnete einen deutlichen Anstieg, während Obst, Gemüse und Kartoffeln stabile Bio-Anteile aufweisen. Pflanzliche Alternativprodukte wie Hafermilch oder vegane Aufstriche werden mittlerweile fast selbstverständlich in Bio-Qualität gekauft.

Bio-Fleisch ja, aber nur mit Rabatt?

Der Anteil von Bio-Fleisch bei tierischen Warengruppen beträgt insgesamt nur 7,6 % und ist im Vergleich zu 2023 (6,9 %) leicht gestiegen. Da der Preisunterschied zu konventionellem Fleisch oft hoch ist, kaufen es Konsument:innen eher, wenn es rabattiert ist.

© RollAMA 2024
RollAMA 2024 Bio-Fleisch

Supermärkte dominieren weiterhin

Supermärkte sind nach wie vor die wichtigste Bezugsquelle für Bio-Produkte. Diskonter halten mit rund 30 Prozent Marktanteil nach Menge zwar einen festen Platz im Bio-Segment, doch der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) bleibt die dominierende Kraft.

Fazit

Die Zahlen beweisen: Bio ist nicht mehr nur eine bewusste Entscheidung – es wird zur neuen Normalität auf unseren Tellern.

Über die RollAMA

Die RollAMA der AMA-Marketing analysiert das Einkaufsverhalten von 2.800 repräsentativen Haushalten in Österreich. Erfasst werden Kategorien wie Fleisch, Milchprodukte, Gemüse, Brot und pflanzliche Alternativen. Die Daten werden auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet und geben Einblick in den heimischen Lebensmitteleinzelhandel – ohne Individualeinkäufe und Außer-Haus-Konsum. Zu den Charts.

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