Sensation am Spitzerberg: 98 Parker-Punkte für Dorli Muhr

Der Spitzerberg setzt neue Maßstäbe für österreichischen Rotwein und rückt Blaufränkisch ins Rampenlicht.
© Weingut Dorli Muhr

Eine Sensation. So kann man diesen Erfolg durchaus betiteln. Der Blaufränkisch Ried Spitzerberg – Obere Spitzer 1ÖTW 2022 vom Weingut Dorli Muhr wurde vom Robert Parker Wine Advocate mit 98 Punkten bewertet. 98 Punkte. Die höchste je von Robert Parker vergebene Bewertung für einen österreichischen Rotwein. Kritiker Stephan Reinhardt lobt ihn als „vollmundig, seidig und sehr elegant“, mit floralen Aromen, Toast- und Tabaknoten, salziger Würze und großem Reifepotenzial. Die Lage Obere Spitzer liegt am südwestlichen Hang des Spitzerbergs in Carnuntum auf kargen, kalkhaltigen Böden.

© Weingut Dorli Muhr

Neben dem Spitzenwein wurden auch andere Lagen von Dorli Muhr hoch bewertet: „Obere Roterd“ mit 97 Punkten, „Liebkind“ mit 96, „Ried Spitzerberg“ mit 95 und selbst der Ortswein „Prellenkirchen Samt & Seide“ mit 91+. Die Blaufränkisch-Weine vom Spitzerberg haben damit ihren Platz in der internationalen Spitzenklasse gefunden.

Zwanzig Jahre Pionierarbeit: Vom Hobby zum Top-Weingut

2002 erntete Dorli Muhr erstmals Trauben am Spitzerberg, ursprünglich mit dem Ziel, 500 Flaschen für private Zwecke zu keltern – ähnlich wie ihr Vater, der kleine Fässchen für Freunde vinifizierte. Doch schnell erkannte sie das außergewöhnliche Potenzial des Spitzerbergs und begann, alte Rebanlagen zu erwerben. Verkäufer hielten sie für verrückt, doch sie war fasziniert vom Ausdruck der Weine aus diesen alten Rebstöcken.

Inzwischen bewirtschaftet Dorli Muhr zwölf Hektar, die sie in aufwendiger Handarbeit und nach biologischen Prinzipien pflegt: sanfter Rebschnitt, reduzierte Erträge, achtsame Laubarbeit und eine individuelle Beobachtung jeder einzelnen alten Rebe.

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Die Gesichter hinter dem Erfolg: Winzerin Dorli Muhr mit ihrem Kellermeister Lukas Brandstätter.
„Mein Vater vinifizierte ein paar kleine Fässchen und leerte sie übers Jahr mit seinen Freunden. So etwas ähnliches hatte ich auch im Sinn.“
Dorli Muhr

Kellermeister Lukas Brandstätter, der seit über zehn Jahren die Vinifikation verantwortet, erklärt: „Wir reifen alle Lagenweine mindestens drei Jahre – zwei im Fass, eines in der Flasche – bevor wir sie auf den Markt bringen.“ Die Weine aus 2022 werden daher erstmals am 6. September 2025 bei der Erste Lagen-Präsentation der Österreichischen Traditionsweingüter auf Schloss Grafenegg vorgestellt.

Kalk, Wind und Zeit: Der Charakter des Spitzerbergs

Dorli Muhr beschreibt Blaufränkisch als anspruchsvolle Sorte: „Hohe Ernteerträge tun ihm nicht gut, deswegen eignet sich Blaufränkisch nicht für Billigweine. Am feinsten und ausdrucksstärksten wird er auf kargen Böden.“ Besonders wichtig ist dabei das Terroir des Spitzerbergs: kalkhaltige Böden, die Eleganz und Schlankheit fördern, und eine permanente Windexposition zwischen Alpen und Karpaten, die für Trockenheit und Gesundheit der Trauben sorgt.

© Weingut Dorli Muhr
Die Ried Spitzerberg-Obere Spitzer am südwestlichen Hang des Spitzerbergs bietet mit ihren sehr steinigen und kargen Böden den idealen Untergrund für den besten österreichischen Rotwein.

Im Keller wird besonders schonend gearbeitet: Keine Pumpen, sondern Untertauchen mit der Hand und Stampfen mit den Füßen, damit die Terroirnuancen unverfälscht bleiben. Das Motto: Große Weine entstehen im Weinberg, nicht im Keller. 

„Wir reifen alle Lagenweine mindestens drei Jahre – zwei im Fass, eines in der Flasche – bevor wir sie auf den Markt bringen.“
Lukas Brandstätter, Kellermeister am Weingut Dori Muhr

Ein weiteres Charaktermerkmal der Weine vom Spitzerberg ist ihr Reifepotenzial. „Das Herstellen von Fine Wines steht im Gegensatz zur Schnelllebigkeit unserer Zeit“, sagt Dorli Muhr. Vom ersten Schnitt bis zur Marktpräsentation können bis zu zehn Jahre vergehen, bis der Wein seinen Höhepunkt erreicht.

© Weingut Dorli Muhr
Einst als Hobby begonnen, zählt das Weingut von Dorli Muhr heute zu den renommiertesten Weingütern Österreichs.

Ein Wein für die Welt 

Mittlerweile werden Dorli Muhrs Blaufränkisch-Weine in 24 Ländern in der Spitzengastronomie serviert. Besonders in einer Zeit klimatischer Veränderungen bieten sie mit ihrer Frische und moderatem Alkohol eine gefragte Alternative zu schwereren Weinen aus klassischen Anbaugebieten.

„Hohe Ernteerträge tun ihm nicht gut, deswegen eignet sich Blaufränkisch nicht für Billigweine. Am feinsten undausdrucksstärkstenwird er auf kargen Böden.“
Dorli Muhr

Auch innerhalb Österreichs wandelt sich das Selbstverständnis: Blaufränkisch wird nicht mehr als Nischenprodukt, sondern als gleichwertig zu internationalen Sorten gesehen.

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