Das Café betreibt die Vereinsleiterin von „0816 – alles, außer gewöhnlich“ gemeinsam mit dem Kabarettisten Christoph Fälbl, der schon lange den Wunsch hegte, ein Kaffeehaus zu betreiben. Dass es nun eines „mit Sinn und einem ganz besonderen Team“ geworden ist, freut Fälbl umso mehr.
Gelebte Inklusion
Insgesamt sind im ‚Café Außergewöhnlich‘ sechs Jugendliche und junge Erwachsene mit besonderen Bedürfnissen im Alter zwischen 16 und 23 Jahren tätig. Begleitet werden sie von Lehrpersonal sowie einem angestellten Koch/Kellner. Verena Augustin: „Für uns alle ging ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Mit unserem Café Außergewöhnlich begleiten wir unsere jungen Erwachsenen einerseits ins Berufsleben und ermöglichen ihnen gleichzeitig, sich auch weiterhin im Lernatelier ihrer schulischen Aus- und Weiterbildung zu widmen. Wir verstehen uns als Ort der Begegnung, an dem Inklusion tagtäglich im Alltag gelebt und erlebt wird.“
Frisch verarbeitet schmeckt’s einfach besser
Gemeinsam wird hier Hand angelegt, wenn es etwa ans Backen geht – die hausgemachten Zimtschnecken nach Omas Rezept sind mittlerweile legendär – oder ans Zubereiten von selbst hergestelltem Gemüsebrühpulver, Müsli oder Kräutersalz.
„Wir möchten unseren Jugendlichen eine bessere Zukunft ermöglichen. Nicht nur im Alltag, sondern darüber hinaus.“
Dass hier auf frische Verarbeitung und biologische Lebensmittel Wert gelegt wird, ist für Augustin nur logisch: „Wir möchten unseren Jugendlichen eine bessere Zukunft ermöglichen. Nicht nur im Alltag, sondern darüber hinaus. Das Wissen über Lebensmittel, deren Produktionsweise und welche Auswirkungen das auf unsere Umwelt, aber auch auf uns selbst hat, gehört zu unserem ganzheitlichen Ansatz einfach dazu.“ Also wird gemeinsam geschnippelt, geschält, an den Kräutern geschnuppert und viel darüber geredet, wie wichtig gute, gesunde Ernährung ist. Im kommenden Schuljahr soll das Thema Lebensmittelkunde im Schulplan noch mehr Stellenwert bekommen.
Weg von Geschmacksverstärkern und Convenience
Besonders beliebt unter den Gästen ist das große Frühstücksangebot, der Kaffee dazu kommt von einer der ältesten Röstereien Italiens. Darüber hinaus gibt es jeden Tag selbst gemachte Kuchen und ein frisches Gericht, etwa Gemüsesuppe oder Falafel auf Rote-Rüben-Hummus; und natürlich ist auch immer ein veganes Gericht dabei. Zum After-Work-Gläschen werden selbst gemachte Panini gereicht.
„Im schulischen Bereich sollten die Weichen gesetzt werden – sowohl im Lehrplan als auch in der Praxis. Das heißt für mich konkret: weg von Geschmacksverstärkern, Convenience und all dem giftigen Zeug.“
Dass gesunde Ernährung an Schulen ein viel größeres Thema sein sollte, als es derzeit ist, beschäftigt Verena Augustin durchaus: „Im schulischen Bereich sollten die Weichen gesetzt werden – sowohl im Lehrplan als auch in der Praxis. Das heißt für mich konkret: weg von Geschmacksverstärkern, Convenience und all dem giftigen Zeug, den die Kinder teils in ihren wichtigsten Entwicklungsjahren zu sich nehmen.“ Das schaffe man durch Wissensvermittlung einerseits, aber vor allem auch durch positive Erlebnisse, etwa Workshops, Betriebsbesuche und – vor allem – beim gemeinsamen Kochen. Denn eines ist klar: „Ernährung ist etwas für alle Sinne, und so müssen wir unsere Kinder auch daran heranführen.“