Sollen sich andere darüber streiten, was die Welt im Innersten zusammenhält. Wir beschränken uns im Folgenden auf den Daberer – und hier ist der Fall klar: Es ist das Wasser. Genauer gesagt: die hauseigene Heilquelle. „Sie ist unser Grundrauschen, im wahrsten Sinne des Wortes“, sagt Marianne Daberer, „und das seit mehreren Generationen.“

Davon zeugt auch der Ursprungsname dieses abgelegenen Hauses inmitten des Gailtals, das Mariannes Urgroßeltern ganz einfach „Heilbad St. Daniel“ genannt hatten. „Der Gesundheitsaspekt, der durch diese wertvolle Quelle damals aufgekommen ist, ist bis heute Teil unserer DNA“, sagt Marianne. „Mittlerweile aber mehr durch das Essen als durch das Baden.“
Qualität statt erhobener Zeigefinger
Daran hatte Mariannes Mutter entscheidenden Anteil. „Sie war gelernte Köchin, und als sie mit meinem Vater den Betrieb von seinen Eltern übernommen hatte, haben sie beide überlegt: Wie können wir mehr Menschen dazu bringen, in dieses abgelegene Haus zu kommen?“ Die Antwort lautete schnell: durchs Essen. Und zwar nicht durch irgendeines, sondern durch gesundes. „Meine Mutter beschäftigte sich schon damals viel mit Vollwertkost, und sie ging selbst gegenüber meinem Vater mutig voran: Von Vollkornreis wollte er eigentlich nichts wissen, bis er eines ihrer Gerichte probiert hatte.“
Marianne spricht damit einen zentralen Punkt an: Für ein so mutiges Unterfangen braucht es vereinte Kräfte. Und ihre Eltern zogen mit viel Überzeugung und großen Träumen an einem einzigen Strang. „Sie beschäftigten sich intensiv mit Gemüse und Kräutern, und eigentlich war es da nur logisch, dass sie das Haus in ‚Biopension‘ umbenannten.“ Das war 1978. In einer Zeit also, in der Bio etwas war, das vielerorts belächelt und mit „Öko-Spinner:innen“ in Verbindung gebracht wurde. Doch die beiden Daberers wurden weder belächelt noch als Spinner:innen abgetan. „Weil sie ihre Ansprüche nie mit erhobenem Zeigefinger kundgetan haben – nie!“, sagt Marianne. „Es ging ihnen einfach nur um die Qualität.“ Und doch: Das Daberer-Logo mit dem Vogel kommt nicht von ungefähr.
Werte, die bleiben
„Na ja, natürlich sagten viele, wir hätten einen Vogel“, gesteht Marianne lächelnd ein. „Das ist bis heute der Fall, deswegen ist unser Logo auch so, wie es ist.“ Dabei handelt es sich um einen Vogel mit einem untrüglichen Sinn für das Gute. Das heißt: für das Ehrliche, das Unmittelbare, das wirklich Nachhaltige. Als Marianne und ihr Bruder den Betrieb von ihren Eltern zu übernehmen begannen, stand fest: Hier beim Daberer muss die Welt nicht neu erfunden werden.
„Die Basis war für uns sowieso schon so sinnvoll, die Werte sind bis heute zielführend. Wir sind dank unserer Heilquelle nicht nur wasserautark, wir haben mittlerweile auch einen großen Spa-Bereich. Aber am meisten haben wir wohl beim Thema Essen gefeilt – und tun das bis heute.“ Ja, wer die Magie vom Daberer wirklich verstehen will, kommt dieser ohne Zweifel im Restaurant am nächsten. Hier gibt’s von morgens bis abends allerhand Hochwertiges und Vielfältiges, das – vom Frühstücksei bis zum Abendmenü – eines gemeinsam hat: regionale Bio-Lebensmittel.
Die Extrameile mit Verantwortung
Die meisten kommen aus der Gailtaler Region, wo kleine Produzent:innen eine enge Zusammenarbeit mit der Familie Daberer pflegen. Und auch die Weinkarte wartet mit allerhand großen Bio-Tropfen aus Österreich und dem Alpe-Adria-Raum auf. „Weil wir so abgelegen sind, sind wir es gewohnt, immer schon die Extrameile zu gehen. Ein Restaurant mit ausschließlich Bio-Lebensmitteln aus der Region – das braucht viel Arbeit, das muss man schon wollen. Aber es macht eben auch den großen Unterschied, den man letzten Endes schmeckt, weil: Dieses Geschwafel von Regionalität allein sagt ja absolut nichts über die tatsächliche Qualität aus. Es geht nicht nur um das Woher, sondern auch um das Wie. Deswegen wollen wir mit unserem Bio-Fokus Verantwortung übernehmen, weil ich überzeugt bin: Je mehr Gastronom:innen das machen, desto wichtiger wird Bio als Währung. Und davon haben von den Produzent:innen bis zu Gästen alle etwas.“