Wenn der benachbarte Frei-Hof anruft und frischen Salat anzubieten hat, ist die Reaktion von Küchenchef Christoph Authried meist eine unkomplizierte: „Ja bitte, gerne abschneiden und rüberbringen!“ und kurze Zeit später freuen sich die SONNENTOR Mitarbeiter:innen in der Mittagspause über das knackige Salatbuffet. Transportweg: gerade einmal 100 Meter. Kein Wunder, dass der hauseigene Bio-Hof zum liebsten Lieferanten der Leibspeis’ zählt – auch wenn der Bedarf an Gemüse den kleinen Permakulturgarten bei weitem übersteigt.
Leibspeisen aus dem Waldviertel
„Unsere Produkte im Gasthaus Leibspeis‘ kommen alle aus der unmittelbaren Umgebung, idealerweise aus dem Waldviertel“, erklärt Christoph. Da gäbe es zum Beispiel Fisch vom Gut Ottenstein, Schafkäse vom Lämmerhof Groiß, Eier von der Familie Grünstäudl oder Milchprodukte von Milchkandl – alles aus einem Umkreis von circa 40 Kilometern. Auf der saisonal wechselnden Speisekarte werden die vielen kleinen Bio-Betriebe stets namentlich erwähnt – für maximale Transparenz. „Viele der Lieferant:innen würde ich schon als Freunde bezeichnen“, so Christoph. Einige sind von Anfang an dabei, auch wenn sich immer wieder neue Landwirt:innen melden und frische Karotten, Fleisch oder Getreide anbieten. „Wir probieren gerne Neues aus und freuen uns über die hochwertige Qualität der Produkte“, erklärt der Küchenchef.
Bestellt wird aber nur, was tatsächlich gebraucht werden kann. Sinnvolle Kalkulation ist Christoph Authried ein großes Anliegen. Bei den vorbestellten Mittagsmenüs für rund 160 SONNENTOR-Mitarbeiter:innen pro Tag funktioniert das sehr gut. Bei den schwankenden Gästezahlen von außen findet Christoph kreative Lösungen: Knödel werden eingefroren und ein anderes Mal weiterverwertet, übrig gebliebenes Gemüse wird zu Pesto und Kräuter-Reste ergeben eine g’schmackige Wildkräutersuppe.
Apropos Kräuter im Gasthaus Leibspeis‘: Im Frühling und Sommer stammen sie aus dem eigenen Garten. Gewürze, Tees, Kaffeebohnen und Sirupe kommen von SONNENTOR. Besonders beliebt: die hausgemachten Limonaden – von Minze bis Honig-Kräuter – sowie die eigenen Sirupe wie „Wilde Lilli“ oder „Kurkuma Zitrone“.
„Viele der Lieferant:innen würde ich schon als Freunde bezeichnen“.
Motto im Gasthaus Leibspeis‘: nie stehenbleiben
Neben den Mitarbeiter:innen und den Kindern in der betrieblichen Kinderbetreuungsstätte „Sonnenscheinchen“, die das Privileg haben, von Montag bis Freitag mittags frisch bekocht zu werden, sind ein Großteil der Leibspeis‘-Gäste Familien. Besonders die Waldviertler:innen freuen sich über innovative Gastronomie in der Gegend.
„Für mich ist es das größte Glück, hier täglich so hochwertiges Essen genießen zu können und dem Körper Gutes zu tun.“
Der Standort in Sprögnitz ist ein richtiges Ausflugsziel geworden, an dem man sich nach der Kräuterwanderung oder Führung entspannt einen Rose-Vanille-Spritzer oder einen Eisbecher auf der offenen Terrasse gönnen kann. Christoph Authried denkt sich sehr gerne neue, innovative Gerichte aus, die mittlerweile zu zwei Drittel vegetarisch oder vegan sind. Aber keine Sorge, am Wochenende ist Tante Mizzis Bio-Schweinsbraten noch immer ein Renner, genauso wie das Backhendl, das Geschäftsführer Klaus Doppler besonders liebt. „Für mich ist es das größte Glück, hier täglich so hochwertiges Essen genießen zu können und dem Körper Gutes zu tun. Außerdem sind wir sehr stolz darauf, dass wir 2014 das erste vollständig biozertifizierte Gasthaus in Niederösterreich waren“, so Klaus Doppler.
Dieser Gedanke des Fortschritts und der Weiterentwicklung zeichnet SONNENTOR als Unternehmen in allen Belangen aus. Es wird konstant daran gearbeitet, den Restaurantbetrieb im Gasthaus Leibspeis‘ so nachhaltig wie möglich zu gestalten: von Photovoltaik und Regenwassernutzung über biologische Reinigungsmittel bis zu dem langfristigen Ziel, mit einer eigenen Kompostierung den Kreislauf zu schließen und den Kompost vom Lokal wieder als Düngung für den Frei-Hof zu verwenden.
Geöffnet hat die Leibspeis’ von Ostern bis Ende Oktober – ideal für einen Sommerausflug, bei dem man völlig abschalten kann. Im wahrsten Sinne des Wortes.