Katharina Seiser: „Davor musste immer ‚etwas Saures gegen den Hunger‘ gegessen werden, weil das Schneeomelett sonst innerhalb weniger Sekunden inhaliert worden wäre. Das Rezept hat mir Frau Stöger vom gleichnamigen Gasthaus in Pichlern bei Sierning, das es leider schon lang nicht mehr gibt, verraten.“
„Bitte keine Vanille, keine Zitrone, keine Spirituosen dazugeben – das Rezept ist perfekt.“
Zubereitung
- Timing ist essenziell! Ofen auf 170 °C Umluft (alternativ 190 °C Ober-/Unterhitze) vorheizen.
- Eier trennen: Eiweiß in eine größere, Dotter in eine kleinere Rührschüssel. Eiweiß mit Salz und der Hälfte des Zuckers mit den Quirlen des Handmixers steif schlagen. Dotter mit restlichem Zucker 2–3 Minuten mit den Quirlen des Handmixers hellcremig mixen, das Volumen soll dabei deutlich zunehmen.
- In einer ofenfesten Pfanne mit ca. 24 cm Ø die Butter aufschäumen.
- Die schaumige Dottermasse mit dem Gummihund behutsam unter den Schnee rühren. Wenn nur mehr kleine Schneeklümpchen zu sehen sind, Mehl durch ein Sieb nach und nach zufügen und mit dem Gummihund sehr vorsichtig unterheben.
- Die heiße Butter durch Schwenken auch auf dem Rand der Pfanne verteilen. Den hellgelben Schneeberg in die Pfanne bugsieren, bis zum Rand verteilen, aber nicht extra glatt streichen.
- Im vorgeheizten Ofen auf mittlerer Schiene ca. 15 Minuten goldbraun backen. Auf Fingerdruck gibt das Omelett elastisch nach, knirscht aber kaum mehr.
- Währenddessen Himbeeren mit Zucker (je nach Süße der Himbeeren evtl. weniger) in einem Reinderl bei mittlerer Hitze aufkochen, mit einem Esslöffel behutsam umrühren, bis die Beeren zu zerfallen beginnen, dann zur Seite ziehen. Keines falls Wasser dazugeben!
- Obers steif schlagen, nicht süßen. Teller und Staubzucker bereitstellen. Gegebenenfalls Gäste zu Tisch bitten.
- Omelett brennheiß auf die Teller verteilen. Heiße Himbeeren und ein großzügiges Nockerl Obers daraufgeben. Anzuckern und sofort genießen
Varianten
Zur Saison großzügig frische Walderdbeeren (kurz mit etwas Staubzucker mariniert, damit sie Flüssigkeit ziehen) statt heißer Himbeeren verwenden.
Frau Stöger hat auch heiße Waldheidelbeeren oder Preiselbeeren empfohlen.
Marmelade ist zu süß und zu „trocken“.
Aus dem Buch: Österreich express
von Kolumnistin und Kulinarik-Expertin Katharina Seiser. Wir alle lieben es, wenn das Essen so schmeckt wie früher bei der Oma oder wie im Lieblingsgasthaus. Vertraute Geschmäcker, die das Gefühl von Heimat mit auf den Teller bringen. Wie schön wäre es, öfter so zu essen! Flott gekocht nach zuverlässigen Rezepten und mit selbst ausgewählten Zutaten. Genau das schenkt uns Erfolgsautorin Katharina Seiser: ein Standardwerk der schnellen österreichischen Alltagsküche, das die Essenz heimischer Rezepte behutsam modernisiert. Traditionelle Küche wie Bröselkarfiol, Paprikahendl mit Nockerln, Reinanke Müllerin oder Schneeomelett – für alle ist etwas dabei. erschienen im Brandstätter Verlag. 978-3-7106-0734-9, Format: 19 x 24 cm, Seiten: 288, € 36,00