In Sachen bio-regenerativer Landwirtschaft hat Österreich seit Jahren eine Vorreiterrolle inne. Ein Name, der im Zusammenhang mit Pionier:innenarbeit oft fällt, ist Alfred Grand, Betreiber der Grand Farm in Absdorf. Mit seinem Bio-Ackerbaubetrieb, der Bio-Marktgärtnerei Grand Garten und der europaweit anerkannten Expertise in Regenwurmhumus-Produktion gehört er zu den führenden Köpfen der regenerativen Landwirtschaft. Nun wurde er mit seinem Team als einer der „Top 50 Farmers“ Europas geehrt.



Die von Grand betriebene Grand Farm ist Österreichs erster Forschungs- und Demonstrationsbauernhof. Die Anfänge dieser Geschichte reichen über 20 Jahre zurück, als Grand auf der Suche nach tragfähigen Konzepten für die Kompostierung mit Regenwürmern die Universität Berkeley in Kalifornien besuchte. Heute ist er selbst ein wichtiger Teil der wissenschaftlichen Gemeinde in Bezug auf regenerative Landwirtschaft. So laufen beispielsweise verschiedene Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit dem Erasmus+ Projekt Agretain, dem Austria Wirtschaftsservice (aws) und der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU). Hier wird also nicht nur nachhaltige Landwirtschaft praktiziert, sondern auch wissenschaftlich erforscht und in der Praxis erprobt.
Was sind die „Top 50 Farmers“? | Die „Top 50 Farmers“ wurden 2024 in Dänemark ins Leben gerufen. Heute sind sie eine europaweite Initiative zur Förderung der regenerativen Landwirtschaft. Mit der „2025 Cohort“ zeichnete die Initiative erstmals 50 Landwirt:innen aus, die durch innovative Methoden und nachhaltige Konzepte einen Beitrag zur zukunftsfähigen Landwirtschaft leisten. Ziel ist es, ihre Arbeit sichtbarer zu machen und so den Wandel hin zu einer regenerativen Agrarwirtschaft zu beschleunigen. |
Besonders am Herzen liegt Grand die Marktgärtnerei Grand Garten – ein Konzept, das auf kleinen Flächen eine hohe Vielfalt an Gemüse für die Direktvermarktung produziert und gleichzeitig die Bodenfruchtbarkeit verbessert. Am 26. März findet in Absdorf das Kick-off-Event der von ihm ins Leben gerufenen „Taskforce Marktgärtnerei“ statt, die bessere Rahmenbedingungen für diese Anbauform schaffen will.

Sein Ansatz geht weit über reine Lebensmittelproduktion hinaus: Grand setzt auf eine Landwirtschaft, die Biodiversität fördert, den Klimawandel bremst und faire Arbeitsplätze schafft. Die Auszeichnung als einer der „Top 50 Farmers“ würdigt seinen ganzheitlichen, zukunftsorientierten Ansatz. Neben Grand wurden auch Andreas Gugumuck mit der Wiener Schneckenmanufaktur und dem Wiener Zukunftshof sowie Simon Vetter mit dem Vetterhof in Vorarlberg ausgezeichnet.