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Café Frida

In ihrem Café Frida geht es Catrin und Onur ums gute G’spür und um kreativ-saisonale Küche. Und ein bisserl Bewusstseinsbildung.
Catrin und Onur Eyer vom Café Frida
© Gaumen Hoch

4 Flammen, 10 Tische, 7 Tage

von Martha Miklin

Viel zum Schauen gibt’s, auf der „Piazza“ des Wiener Yppenplatzes. Das multikulturelle Treiben des Brunnenmarkts mündet hier in einen atmosphärischen Ort zum Niederlassen, Genießen und Beobachten.

Vor der Eröffnung 2017 hat sich Geschäftsführer Onur Eyer Zeit genommen, den Platz auf sich wirken zu lassen und „zu fühlen“, was die Menschen dort brauchen könnten. Gemeinsam mit seiner Frau und Küchenchefin Catrin erweiterte er so das gastronomische Angebot des Grätzels um eine Vielfalt an (nicht nur) veganen, teilweise mexikanisch infusionierten Speisen und abenteuerliche Chai- und Spritzervariationen.

Mexikanisch natürlich wegen der Frida, also der Künstlerin, nach der das Café benannt ist. Ja, die mit der Monoaugenbraue, realitätsnah ist sie an die Wand gepinselt, auf der Markise draußen wird die Malerin zitiert: „Füße, wofür brauche ich euch, wenn ich Flügel zum Fliegen habe?“

Catrin Eyer vom Café Frida

„Das Café ist klein, das Angebot groß“

Das, was für Eyers zu Hause mit den beiden Kindern schon seit Langem selbstverständlich ist – nämlich die Verwendung hochwertiger Bio-Lebensmittel – gilt auch für das Frida. Zum Frühstück werden flaumige Spinat-Feta-„Fitness-Omelettes“ oder ein pikanter „Veggie French Toast“ mit Avocadodip, Feta und Jalapeños serviert. Außerdem gibt’s Burritos, Nachos und Burger, für dessen „Special“-Variante auch Leute aus entfernteren Bezirken gerne die Anfahrt in Kauf nehmen.

„Auf vier Flammen bereiten wir hier alles frisch zu. Vor den Augen der Leute.“
Küchenchefin Catrin Eyer

Im Sommer genießt man die Speisen und Getränke – für Biertrinker:innen gibt es 30 Sorten zur Auswahl – draußen vor dem Lokal mit den bunten Stühlen, im Winter im gemütlichen 10-Tisch-Ambiente des Gastraums, in dessen Mitte sich auch gleich die offene Mini-Küche befindet: „Auf vier Flammen bereiten wir hier alles frisch zu. Vor den Augen der Leute“, sagt Catrin. Wobei das Frida nicht nur Café ist, sondern auch Restaurant und Bar, Tagesmenü inklusive. Und das ohne Ruhetag.

Im Winter gibt’s keine Beeren

Die Eyers achten darauf, die Produkte ihrer Lieferantinnen und Lieferanten so vollständig wie möglich zu verarbeiten, und Müll „gibt’s dabei fast keinen“. Die Speisekarte variiert je nachdem, was die Natur in der Region gerade hergibt. „Es ist uns wichtig, hauptsächlich saisonal zu kochen. Das heißt auch, dass man mit den Leuten reden muss, wenn sie im Winter Beeren auf dem French Toast haben wollen“, sagt Catrin. Bewusstseinsbildung ist Teil der Arbeit.

„Die Menschen sollen wissen, was sie essen und woher das kommt.“
Küchenchefin Catrin Eyer

Das Gastronomenpaar wünscht sich, „dass es gesetzliche Regelungen für eine klare Kennzeichnung von Lebensmitteln gibt. Die Menschen sollen wissen, was sie essen und woher das kommt.“ Das erzeugt ein Bewusstsein für die Herkunft (regional) und Qualität (bio) der Lebensmittel, das schafft ein Gefühl der Wertigkeit und Verbundenheit. Werte, die man auch vor Ort spüren – und schmecken kann.

@ Gaumen Hoch
Café Frida Burger
@ Gaumen Hoch
Onur Eyer
@ Gaumen Hoch
Café Frida Speise
Catrin Eyer

Onur und Catrin Eyer

Wenn nicht in Österreich – wo würdet ihr gerne kochen?
In der Toskana.
Was wächst in eurem Garten?
Unmengen an Brombeeren und Himbeeren.
Euer Lieblingsgetränk?
Espresso und Bier.
Wann habt ihr das letzte Mal so richtig gut gegessen, und wo?
Koreanisch – im MoKo LAB. Die Fischsuppe dort ist ganz fantastisch.
Wofür seid ihr dankbar?
Dass wir immer noch zusammen sind, für unsere Kinder und für das, was wir gemeinsam geschafft haben.

Café Frida

Café Frida ist Mitglied von Gaumen Hoch*

*Gaumen Hoch ist eine Gemeinschaft von Menschen aus der Gastronomie und Landwirtschaft, die sich mit ihrem verantwortungsvollen Handeln für einen gastronomischen Wandel einsetzen. Mit ihrer Mitgliedschaft leisten sie einen Beitrag, um diese Veränderung zu unterstützen. Gaumen Hoch-Mitglieder bekennen sich zu unserem Wertemanifest und werden jährlich von einer unabhängigen Zertifizierungsstelle geprüft.

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