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Darmgesundheit: Das hält die Verdauung fit 

Medizinerin Susanne Steindl erklärt, was wir tun können, um unser Verdauungssystem bestmöglich zu unterstützen. 
von Katharina Domiter
Gesundes Gericht
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Unser Darm hat eine Länge von etwa sieben Metern – und hier spielt sich einiges ab: „In unserem Bauch werden Krankheitserreger bekämpft und es wird auch der Großteil des Glückshormons Serotonin produziert. Auch unser Hirn ist eng mit dem Darm verbunden. Der Vagusnerv schafft eine Achse zwischen beiden Organen“, erklärt Medizinerin Susanne Steindl,„Ist der Darm aus dem Gleichgewicht, leiden auch Abwehr und Allgemeinempfinden darunter. Viele Gesundheitsprobleme finden hier ihren Ursprung.“ Verstopfung, Blähungen, Durchfall, Übelkeit, Reflux, aber auch Allergien, Gelenksschmerzen bis hin zu Depressionen können entstehen, wenn etwas mit dem Verdauungstrakt nicht stimmt. 

„Ist der Darm aus dem Gleichgewicht, leiden auch Abwehr und Allgemeinempfinden darunter.“
Medizinerin Susanne Steindl

Das beeinflusst unser Mikrobiom

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Gesundes Gericht

„Wir leben in einer Symbiose mit Viren und Pilzen, wovon Abermilliarden in unserem Darm beheimatet sind. Umwelteinflüsse, Stress, einseitige sowie falsche Ernährung, Nikotin, Alkohol und Bewegungsmangel wirken sich negativ auf die Gesamtheit aller Mikroorganismen in unserem Körper aus. Antibiotika sind in der Behandlung von verschiedenen Krankheiten aber essenziell, umso mehr sollte nach der Therapie auf einen Aufbau des Mikrobioms geachtet werden, denn wichtige, gute Bakterien werden beim Einsatz von Antibiotika kaputt gehen. Andere Keime, die dem Organismus schaden, nehmen überhand, ein Missverhältnis entsteht“, sagt Steindl.

„Aus meiner Praxis kenne ich viele, die gerne aufs Frühstück verzichten. Gut ist das nicht.“
Medizinerin Susanne Steindl

Die Folge: Eine Dysbiose, also eine gestörte Darmflora. „Der Darm wird durchlässig für Toxine, die so ins Blut übergehen und chronische Entzündungen verursachen können.“ Um die Darmschleimhaut wieder zu regenerieren, aber auch um präventiv vorzusorgen, empfiehlt Steindl eine Darmsanierung, bei der auf Folgendes geachtet werden soll: 

  • Regelmäßiges Essen. „Aus meiner Praxis kenne ich viele, die gerne aufs Frühstück verzichten. Gut ist das nicht, denn morgens nimmt der Körper die Energie am besten auf, die wir ihm über gesundes Essen zuführen.“ Im besten Fall gibt’s in der Früh etwas Warmes wie Porridge oder Reis-Congee, „Da muss der Darm nicht mehr erwärmen, sondern kann leicht filtern, was er braucht.“ Nach 16 Uhr soll darauf verzichtet werden, Rohes zu essen. „Leichte Speisen sind ideal, um die Leber zu entlasten, damit sie in der Nacht gut entgiften kann und somit auch die Verdauung unterstützt.“
„Man sollte beim Essen unbedingt auf die Jahreszeiten achten.“
Medizinerin Susanne Steindl
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Gesundes Gericht
Omega-3-Fettsäuren, die man aus Algen, Lachs, Thunfisch, Makrelen und Wild bekommt, sind gut für die Verdauung.
  • Das Richtige essen. Unser Darm liebt Super Food wie Gemüse, Obst, Reis, Quinoa, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen. „Proteine liefern wir ihm in Form von pflanzlichem Eiweiß, Ei, gutem Fisch und hochwertigem Fleisch“, so die Expertin. „Was auch wesentlich ist für eine gesunde Ernährung, sind Omega-3-Fettsäuren, die man aus Algen, Lachs, Thunfisch, Makrelen und Wild bekommt.“ Auch wichtig: „Man sollte beim Essen unbedingt auf die Jahreszeiten achten. Im Winter mag der Darm Suppen und Eintöpfe, während er im Sommer auch kühlende Lebensmittel wie Melonen und Joghurt verarbeiten kann.
„Unsere Atmung beeinflusst die Verdauung.“
Medizinerin Susanne Steindl
  • Das Richtige tun. Neben der Ernährung spielt bei der Darmgesundheit auch eine große Rolle, ob wir genügend Schlaf bekommen und ob wir uns ausreichend bewegen. „Außerdem beeinflusst unsere Atmung die Verdauung“, so die Medizinerin. „Atmen wir richtig in den Bauch hinein, nehmen wir mehr Sauerstoff auf und fördern durch den Druckunterschied im Bauchraum die Peristaltik, die Eigenbewegung des Darmes.“
  • Schädliches meiden. Zu viel Alkohol, Transfette, Weizen, Fertiggerichte und Zucker tun unserer Verdauung nicht gut. Vor allem nicht im Übermaß. „Wie auch sonst im Leben gilt: Die Dosis macht das Gift“, weiß Steindl und empfiehlt: „All jenes besser seltener, aber dafür mit viel Genuss konsumieren.“
Dr. Susanne Steindl

Susanne Steindl

Dr. med. univ. Susanne Steindl ist Ärztin der Allgemeinmedizin und als niedergelassene Wahlärztin für Allgemeinmedizin und Osteopathie in ihrer eigenen Wiener Praxis tätig. Die Praxis bietet Patienten ein breites Spektrum an Leistungen, dazu zählt auch die Vitalstoffmedizin.

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