Ein Aufenthalt im Biohotel Grafenast ist mehr als Urlaub – es ist eine Rückbesinnung auf das Wesentliche. Hoch über dem Inntal, auf rund 1300 Metern Seehöhe am Tiroler Pillberg, liegt dieser besondere Ort, der mit spektakulärer Aussicht, klarer Bergluft und stiller Kraft beeindruckt.
„Wenn man kocht, soll man mit Wertschätzung für die Zutaten und für die Menschen kochen, die davon essen.“
Berge haben eine eigene Anziehungskraft, die schon um die Jahrhundertwende englische Reisende hierherführte – auf der Suche nach Ruhe, Natur und einem neuen Blick auf die Welt. Auch heute noch wirkt diese Energie: Wer oben steht, schaut nicht nur hinunter, sondern auch in sich hinein. Und mitten an diesem besonderen Ort liegt das Gemeinwohl-bilanzierende Grafenast – ein Haus, das seit den 1980er Jahren zu den Bio-Pionieren Tirols gehört. Nachhaltigkeit war und ist hier kein Trend, sondern eine Überzeugung, lange bevor es in Mode kam. Heute wie damals trägt die Familie Unterlechner diese Philosophie mit Begeisterung weiter – in vierter Generation, mit spürbarer Leidenschaft und dem Willen, echte Alternativen zu schaffen.
Genuss für mehr Lebensfreude
Die Küche im Grafenast ist auf besondere Weise individuell. Sie richtet sich nicht nach Trends, sondern nach dem Menschen – seinen Bedürfnissen, seinem Rhythmus, seinem Wohlbefinden. Eben nach allem, was für mehr echte Lebensfreude sorgt. „Schmerzfreies Essen“ ist kein abstraktes Konzept, sondern gelebter Alltag.
Menschen mit Unverträglichkeiten, mit einem empfindlichen Verdauungssystem oder einem sensiblen Bewegungsapparat finden hier Gerichte, die nicht belasten, sondern stärken. „Wenn man kocht, soll man wirklich kochen – mit Wertschätzung für die Zutaten und für die Menschen, die davon essen“, sagt Gastgeber Peter Unterlechner. Gemeinsam mit seinem Team hat er eine Küche geschaffen, die auf unnötige Schwere verzichtet: wenig Fleisch, kaum Milchprodukte, kaum Weizen – dafür naturbelassene Zutaten, frische Kräuter, viel Gemüse und Obst und natürlich ein klarer Fokus auf Bio-Qualität.
„Gerade wenn man älter wird, weiß man besser, was einem guttut – und wann. Unsere Gäste leben oft bewusst, viele sind gesundheitsorientiert. Es wäre absurd, sie in ein Korsett zu zwängen.“
Kochen mit Tiefgang
Ein besonderer Teil dieser Philosophie ist Isi, einer der beiden Köche im Grafenast. Seit drei Jahren bringt der gebürtige Gambier nicht nur sein kulinarisches Können, sondern auch seine positive Ausstrahlung und Achtsamkeit mit in die Küche. Für ihn ist Kochen ein Akt der Fürsorge – etwas, das Menschen verbindet.
„Ich will jemandem etwas Gutes tun, wenn ich koche“, sagt er. Seine Gerichte – oft vegetarisch oder vegan, immer liebevoll und ehrlich zubereitet – transportieren diesen Geist des Guten, der im Grafenast überall spürbar ist. Sein Salatbuffet gilt als eines der besten in Tirol: bunt, frisch, kreativ und voller Energie. Zusammen mit Peter Unterlechner trägt Isi die kulinarische Seele des Hauses – und seine spirituelle Tiefe – direkt zu den Gästen.
Freiheit statt starrem System
Im Grafenast gibt es keine fixen Essenszeiten. Wer vom Berg zurückkommt und schon um 16 Uhr hungrig ist, bekommt sein Abendessen genauso wie jemand, der erst um 19 Uhr Platz nimmt. Die Halbpension funktioniert hier nach dem persönlichen Bio-Rhythmus – nicht nach einem starren Hotelplan. „Gerade wenn man älter wird, weiß man besser, was einem guttut – und wann. Unsere Gäste leben oft bewusst, viele sind gesundheitsorientiert. Es wäre absurd, sie in ein Korsett zu zwängen“, meint Unterlechner.
Das Frühstücksbuffet bietet alles, was den Urlaubstag richtig gut beginnen lässt – von selbstgemachten Marmeladen über Säfte bis zu frischem Gebäck und regionalem Käse. Zu Mittag und zu Abend wird in der urigen Stube serviert, was die Natur und die Jahreszeit hergeben. Auch der vielgeliebte Kaiserschmarrn kommt hier wahlweise mit Buchweizen daher – genussvoll, aber gut verträglich.
„Uns geht es um den inneren Wert der Lebensmittel – und den spürt man, wenn man mit den Jahreszeiten lebt und kocht.“
Küche mit Haltung
Im Grafenast wird mit Haltung und Herz gekocht, was zur Natur und zur Zeit passt. Die Lebensmittel stammen großteils aus der Umgebung: Gemüse vom Biohof Lumperer in Fritzens, Käse aus der Biosennerei in Kolsass, Eier und Geflügel vom Schaber-Hof in Obsteig, Naturwein von Untouched – Wines aus Jenbach. Alkoholfreie Wildfruchtsäfte kommen vom Obsthof Retter.
Saisonale Frische und Verfügbarkeit sind keine leeren Schlagworte – wenn Pilzsaison ist, geht Peter Unterlechner gerne selbst mit Gästen in den Wald und bringt die gefundenen Schätze wenige Stunden später auf den Teller. „Uns geht es um den inneren Wert der Lebensmittel – und den spürt man, wenn man mit den Jahreszeiten lebt und kocht“, sagt er. Am Ende des Urlaubs ist die schönste Bestätigung für das Grafenast-Team, wenn Gäste sagen: „Grafenast tut mir gut – deshalb komme ich gerne wieder.“