Fermentierte Lebensmittel: Das Comeback der lebendigen Nahrung

Ernährungsexpertin Karin Buchart verrät im Podcast und in ihrem Buch, wie wir unser Mikrobiom mit lebendigen Kulturen stärken.
Karin Buchart im Gaumen Hoch-Podcast
© Gaumen Hoch

Was viele nicht wissen: Mehr als die Hälfte unseres Körpers ist nicht menschlicher Natur. Tatsächlich bestehen wir nur zu 43 Prozent aus menschlichen Zellen – der Rest entfällt auf Mikroben, also auf jene Mikroorganismen, die sich in uns und auf uns befinden. „Mikroben haben eine DNA und die kann man messen. Die Gesamtheit dieser DNA ist das Mikrobiom„, erklärt Ernährungswissenschafterin Karin Buchart im Gaumen Hoch-Podcast.

Gewinnspiel

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teilnahmebedingungen

VERANSTALTER
Veranstalter des Gewinnspiels ist Gaumen Hoch.

TEILNAHMEBERECHTIGUNG
Für das Gewinnspiel teilnahmeberechtigt sind Personen mit Wohnsitz in Österreich, die zum Zeitpunkt der Teilnahme mindestens 18 Jahre alt sind. Ausgenommen von der Teilnahme sind Mitarbeiter:innen und Vertreter:innen von Gaumen Hoch.

AKZEPTANZ DER ALLGEMEINEN GESCHÄFTSBEDINGUNGEN
Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt sich der/die Teilnehmer:in mit diesen Bestimmungen bzw. Teilnahmebedingungen und unseren AGB einverstanden.

WETTBEWERBSZEITRAUM
Das Gewinnspiel beginnt mit 06.03.2025 und endet am 20.03.2025 um 14:00.

TEILNAHME
Unter jeder Gaumen Hoch-Newsletter Anmeldung im Zeitraum 06.03.2024 – 20.03.2024 wird der Gewinn verlost.
Mit einer Newsletter-Anmeldung im genannten Zeitraum, nimmt man automatisch an der Verlosung teil.
Jede Person darf nur einmal teilnehmen.
Die Teilnahme über automatisierte Massenbeteiligungsprozesse ist unzulässig

PREIS
Der Preis des Gewinnspiels das Buch „Das Kräuterhandwerk“ von Karin Buchart.

AUSWAHL DER GEWINNER:INNEN
Der Gewinner/Die Gewinnerin wird per Los gezogen.
Die Gewinner:innen werden per E-Mail benachrichtigt.
Die Auswahl der Gewinner:innen erfolgt nach Teilnahmeschluss.

ANNAHMEBEDINGUNGEN
Der Preis muss wie vergeben akzeptiert werden und wird per E-Mail in Form einer Einladung verschickt.
Eine Barauszahlung, Preisersetzung, oder Übertragung von Preisen ist nicht gestattet.

SONSTIGES
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Rückfragen zum Gewinnspiel können an office@gaumenhoch.at gerichtet werden.
Es gilt österreichisches Recht.

Karin Buchart im Gaumen Hoch-Podcast

Je vielfältiger die Besiedelung unseres Körpers ist, desto besser funktionieren wir. Doch was können wir tun, um diese Vielfältigkeit zu unterstützen? Buchart: „Mikroorganismen signalisieren uns, was wir brauchen. Wir gehen manchmal zu wenig darauf ein.“ Wenn wir Hunger haben und nie richtig satt werden, haben wir vielleicht unser Mikrobiom zu wenig gefüttert, erklärt sie.

„Hidden Hunger könnte daran liegen, das wir unsere Mikroorganismen zu wenig füttern.”
Karin Buchart

Karin Buchart ist Ernährungswissenschaftlerin und Autorin mehrerer Bücher. Mehr als 10 Jahre
war sie Lehrbeauftragte an der Universität Salzburg, hat das Europäische Institut für Angewandte Pflanzenheilkunde mitbegründet und den Lehrgang Pflanzenheilkunde-Praktikerin entwickelt, der im Schloss Goldegg und in Steinakirchen am Forst angeboten wird.

Ein gutes „Buffet“ für unsere Mikroben


„Mikroben mögen bestimmte Temperaturen, meistens bevorzugen sie es leicht sauer. „Das Wichtigste ist aber die Verpflegung“, schreibt Karin Buchart in ihrem Buch „Das Kräuterhandwerk“. Mikroben mögen Zucker und Honig, haben aber noch ein natürliches Gespür für die Menge an Süßem, also darf es nur leicht süß sein.

1. Ballaststoffe. „Ich mag das Wort gar nicht sagen, weil es so grauenhaft klingt: Ballaststoffe“, sagt Buchart im Gespräch mit Podcast-Host Alexandra Seyer-Gmeinbauer. Die unverdaulichen pflanzlichen Nahrungsbestandteile spielen eine entscheidende Rolle für die Darmgesundheit. Besonders gern mögen die Mikroorganismen quellfähige Ballaststoffe, wie Haferflocken. Buchart empfiehlt, diese über Nacht einzuweichen, um sie leichter verdaulich zu machen. Diese kann man dann würzen, mit Joghurt, Früchten und Nüssen vermischen und morgens essen.

Arten von Ballaststoffen

  1. Lösliche Ballaststoffe wirken entzündungshemmend und stärken die Darmschleimhaut.
    • Beispiele: Haferflocken, Leinsamen, Flohsamenschalen, Äpfel, Karotten, Hülsenfrüchte.
  2. Unlösliche Ballaststoffe fördern die Darmbewegung und helfen, Giftstoffe und unerwünschte Stoffe schneller auszuscheiden.
    • Beispiele: Vollkornprodukte, Nüsse, Kohl, Wurzelgemüse, Kartoffeln mit Schale.
„Wichtig ist, dass die Pflanzen naturbelassen sind.“
Karin Buchart

2. Flavonoide. Die roten, violetten und blauen Pflanzenfarben (zum Beispiel Himbeeren, Heidelbeeren und Kirschen) sind unheimlich gutes Futter für unsere Darmbakterien. Im Winter empfiehlt Buchart, Rotkraut, Rote Rüben, aber auch getrocknetes oder eingelegtes Obst zu sich zu nehmen, wie zum Beispiel Gojibeeren, die mittlerweile auch in Österreich angebaut werden. „Wichtig ist, dass die Pflanzen naturbelassen sind“, sagt die Ernährungswissenschaftlerin im Podcast.

3. Fermentierte Lebensmittel, die viele verschiedene Mikroorganismen mitbringen, brauchen wir nur in kleinen Mengen, aber regelmäßig, sagt Buchart. Für kranke Tage sind sie nicht geeignet, halten uns eher gesund und bringen Energie für Körper und Geist. „Nur einen Esslöffel Sauerkraut oder Kimchi, aber am besten jeden Tag“, empfiehlt die Pflanzenexpertin. Einsteigen könne man sehr gut über Getränke: „Man kann zum Beispiel eine Honig-Essig-Mischung mit Wasser verdünnen – Oxymel wird das genannt. Das diverseste Mikrobiom hat Kombucha.“

Was passiert bei der Fermentation?

Fermentation ist im Grunde kontrollierte Verwandlung. Durch den Einfluss von Mikroorganismen – Bakterien, Hefen oder Pilzen – werden Zucker und andere Stoffe in neue, oft besser verdauliche und nährstoffreichere Verbindungen umgewandelt. Dieser Prozess gibt Lebensmitteln nicht nur ihren typischen Geschmack – das Frische-Saure von Kimchi, die komplexe Tiefe von Miso oder das Spritzige von Kombucha –, sondern erschafft auch ein mikrobielles Universum, das mit unserem eigenen in Wechselwirkung tritt.

Welche fermentierten Lebensmittel tun besonders gut?

  • Sauerkraut & Kimchi: Reich an Milchsäurebakterien, die das Darmmilieu stabilisieren.
  • Miso: Enthält probiotische Kulturen und wertvolle Enzyme.
  • Kefir: Eine der besten natürlichen Quellen für probiotische Bakterien.
  • Kombucha: Liefert organische Säuren, die die Darmflora unterstützen.
  • Oxymel & fermentierte Kräuter: Können das Immunsystem stärken und das Mikrobiom in Balance halten.
„Es ist wichtig, dass wir ein Kreislaufdenken entwickeln. Wie wachsen die Lebensmittel, die wir verarbeiten, in der Erde und wie werden sie von Bäuer:innen und den Lieferant:innen behandelt? Wie werden sie gelagert und geliefert? Und wie werden sie von den Köch:innen kombiniert und zubereitet? Schmecken sie uns und kommen sie im Körper letzlich an, wo sie ankommen sollen?“ 
Karin Buchart

Fermentierte Kräuter und Getränke: Die unterschätzten Helfer

In ihrem Buch „Das Kräuterhandwerk“ beschreibt Buchart zudem, wie Kräuter durch Fermentation noch wertvoller werden: „Sie bringen ganz unverarbeitet schon einiges an Leben mit: aus der gesunden Erde, vom naturbelassenen Wasser und von der frischen Luft.“

Besonders wertvolle fermentierte Getränke und Kräuterzubereitungen:

  • Fermentierter Sprudel (z. B. Holunderblütensprudel): Liefert lebendige Mikroorganismen und saisonale Impulse für das Mikrobiom.
  • Fermentierter Tee (z. B. Pu-Erh-Tee): Enthält gereifte Mikrobenkulturen, die das Immunsystem unterstützen.
  • Oxymel: Eine Mischung aus Honig, Essig und Kräutern mit probiotischer Wirkung.
  • Fermentierte Kräuterpaste: Ideal als Würzmittel für Suppen, Salate oder Butterbrote.

Selbst fermentieren: Einfache Einstiegstipps

„Es ist faszinierend, wie sich Lebensmittel durch Fermentation nicht nur geschmacklich, sondern auch gesundheitlich transformieren.“
Karin Buchart

Wer sich selbst an die Fermentation wagt, sollte mit unkomplizierten Rezepten beginnen. Ein Klassiker ist fermentierte Karotte: Karotten in Salzwasser einlegen, einige Tage bei Raumtemperatur stehen lassen, bis sich die charakteristische Milchsäurebildung einstellt. „Es ist faszinierend, wie sich Lebensmittel durch Fermentation nicht nur geschmacklich, sondern auch gesundheitlich transformieren“, sagt Buchart.

Karin Buchart
© Servus

Über das Buch „Das Kräuterhandwerk”

Wie Sie die Wirkstoffe der Heilpflanzen gewinnen und für Ihr Wohlbefinden nutzen

von Karin Buchart: „Das Kräuterhandwerk ist der Schlüssel zu den Pflanzenwirkstoffen. Es ist uraltes und bewährtes Handwerk, das uns im Alltag begleitet und uns die Türen zur wirksamen Pflanzenarznei öffnet“, schreibt die Kräuterexpertin in der Einleitung. Im Nachfolger ihres Bestsellers „Die Natur-Apotheke” zeigt sie ausführlich die grundlegenden Techniken, wie man verschiedene Auszüge, Tinkturen, Salben und Co. zubereitet, für welche Pflanzen sich welche Zubereitung eignet, wie sie wirken und wie man sie aufbewahrt.

Erschienen im Servus Verlag.
ISBN: 13 9783710403866, ca. 192 Seiten, 230 mm x 300 mm, € 30

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