Tomaten – am besten bunte Raritäten – erfreuen auf dem Teller zunächst das Auge, schmecken frisch, saftig und leicht und füllen letztendlich aufgrund ihres hohen Wassergehalts von über 90 Prozent den Magen. Doch macht es einen Unterschied, ob man Tomaten in Bio-Qualität oder aus konventioneller Landwirtschaft isst?

Studien zeigen, dass Bio-Tomaten oft einen höheren Gehalt an Antioxidantien, Vitamin C, Carotinoiden und wertvollen Polyphenolen aufweisen als ihre konventionellen Pendants. Analysen internationaler Forscher:innengruppen belegen, dass vor allem der Stress durch natürliche Anbaubedingungen bei Bio-Tomaten zu einer verstärkten Ausbildung von Abwehrstoffen wie Ascorbinsäure (Vitamin C) und Lycopin führt – beides Schlüsselelemente für Zellschutz, Herzgesundheit und sogar Krebsprävention.
Besonders spannend: Nicht nur der Fruchtfleischanteil, sondern auch Schale und Samen von Bio-Tomaten enthalten auffällig viele bioaktive Substanzen, die in der konventionellen Landwirtschaft oft weniger ausgeprägt sind. Dennoch zeigen wissenschaftliche Meta-Analysen, dass Sortenwahl, Klima und Reifegrad ebenfalls eine immense Rolle für den Nährstoffgehalt spielen – die Genetik der Tomate entscheidet dabei ebenso wie die Methode des Anbaus.
So wirkt sich der viele Regen auf die Tomatenernte aus
In der österreichischen Landwirtschaft stehen Tomaten traditionell hoch im Kurs: Allein 2024 wurden über 58.000 Tonnen auf knapp 200 Hektar geerntet, und der Trend bleibt auf hohem Niveau. Das Jahr 2025 präsentiert jedoch besondere Herausforderungen: Ein wechselhafter Sommer mit Phasen starker Hitze gefolgt von anhaltendem Regen sorgte für einen schwierigen Anbau. Die Gemüsebäuerinnen und -bauern melden einerseits gute Erträge mit hochwertiger Qualität, mussten diese aber durch aufwändige Maßnahmen wie Frostschutz, intensive Bewässerung und erhöhten Pflanzenschutz absichern. Auf der anderen Seite gefährden regional schwere Niederschläge teilweise die reife Ernte und führen punktuell zu Fäulnis sowie erhöhtem Krankheitsdruck durch Pilzbefall – hier sind Innovationsgeist und schnelle Anpassung gefragt.
Roh oder gekocht – so gesund sind Tomaten
Nährstofftechnisch sind Tomaten kleine Wunderwerke: Sie liefern reichlich Vitamin C für das Immunsystem, Vitamin K für die Knochengesundheit, Ballaststoffe für die Verdauung und vor allem Lycopin – ein Carotinoid, das Zellen vor oxidativem Stress schützt und nachweislich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie einige Krebsarten senken kann. Besonders interessant: Verarbeitete Tomatengerichte, etwa mit etwas Olivenöl, erhöhen die Bioverfügbarkeit von Lycopin deutlich, sodass Pasta-Saucen oder Ofengerichte echtes Superfood-Potenzial entfalten.
Die Tomate wird so zur Schnittstelle zwischen Genuss, Verantwortung und wissenschaftlicher Erkenntnis – ein Lebensmittel, das neue Maßstäbe für bewusste Ernährung und zukunftsfähige Landwirtschaft setzt.
Verantwortungsbewusst genießen. Am besten schmeckt’s mit regionalen und saisonalen Bio-Lebensmitteln. Wenn es dir möglich ist, kauf direkt bei biozertifizierten Produzentinnen und Produzenten ein, frag am Markt nach bio oder achte im Supermarkt auf das EU-Bio-Siegel oder Siegel, die darüber hinausgehen, wie zum Beispiel Bio Austria, Demeter, Ja Natürlich, Erde & Saat oder Bioland. Wann ist etwas wirklich bio?