Am 10. November 2025 wurden im Andaz Vienna am Belvedere die neuen Hauben des Jahres verliehen – laut Gault&Millau der „kulinarische D-Day des Jahres“. Eine Nacht, in der Österreichs Gastronomie gefeiert wird – und jene sichtbar werden, die sie prägen, erneuern und weiterdenken.
Das sind die Gewinner:innen 2026

- Koch des Jahres: Vitus Winkler Geniesserhotel Sonnhof by Vitus Winkler, St. Veith am Pongau
- Neu dabei im Fünf-Hauben-Olymp: Thomas Dorfer vom Landhaus Bacher (19 Punkte)
- Newcomerin des Jahres: Lisa Morent vom Tiroler s’Morent
- Lebenswerk: Karl Kolarik
- Patissière des Jahres: Julia Knoll vom Bruderherz Fine Dine im Tiroler Fiss
- Service Awards des Jahres: Gloria Conti vom Ikarus im Hangar-7 in Salzburg
- Bierkarte des Jahres: Herzog’s Bierbotschaft
- Wirtshaus des Jahres: Zum fröhlichen Arbeiter
- Wiener Wirtshaus des Jahres: Gelbmanns Gaststube
- Gastronom:innen des Jahres: Familie Huth
- Barkeeper des Jahres: Marcus Philipp
- Umwelthaube: Diese wurde heuer nicht verliehen. Was mit der Umwelthaube passiert ist
„19 Punkte, die Höchstwertung, das flüstert man eigentlich nur. Das ist wie ein Oscar, das haben nur ganz wenige Köchinnen und Köche in Österreich je geschafft. Ich habe sehr gerne an der Seite von Lisl gekocht, ich habe viel gelernt, bin aber auch froh, dass wir jetzt alleine kochen können. Meine Frau hat mir in dieser Zeit immer den Rücken gestärkt, ich liebe Dich dafür!“
Im Restaurantguide 2026 wurden insgesamt 780 Restaurants mit einer oder mehreren Hauben ausgezeichnet:
- 1 Haube: 251
- 2 Hauben: 277
- 3 Hauben: 161
- 4 Hauben: 82
- 5 Hauben: 9
Wir gratulieren unseren Gaumen Hoch-Mitgliedern!
Besonders hervorheben wollen wir noch die Auszeichnungen für unsere Mitglieder, die sich für den verantwortungsbewussten Umgang mit Lebensmitteln einsetzen:
Restaurantguide 2026
5 Hauben: Steirereck im Stadtpark
4 Hauben: RAU Nature Cuisine, der daberer. das biohotel, Bootshaus, Restaurant Edvard, Zur Palme, Guat’z Essen, TIAN
3 Hauben: Restaurant VOI.bio, Gasthaus Thaller, Genusswirtschaft Mailberg, Restaurant Broadmoar, Restaurant Lurgbauer, Bär & Schaft Wirtschaft, Gasthaus Csencsits, Mangold, Gut Oberstockstall, Ziegelwerk, &flora, Landgasthaus Schiller
2 Hauben: Heu & Gabel, Biohotel Rupertus, Vinzenz Pauli, Bio-Hotel Gralhof, Stiegl-Gut Wildshut, Kaiser’s Hof, Lounge 81, Kias Kitchen, Weinhaus Kirchberg am Wagram, Pichlmaiers zum Herkner, Labstelle, Wildling, Buxbaum, TIAN Bistro
1 Haube: RETTER Bio-Natur-Resort, Edlingers Tempel, Joseph, Gasthaus Wolf, herzogin . das andere wirtshaus
Weinguide 2026
5 Trauben: Dorli Muhr, Feiler-Artinger, Hirsch, Loimer, Wieninger
4 Trauben: Braunstein, Michael Edlmoser, Ebner-Ebenauer, Erwin Tinhof
3 Trauben: Viktor Fischer, Esterházy, Hajszan Neumann
2 Trauben: Reckendorfer
Future Awards
Apropos Zukunft: Zwar fiel heuer die Vergabe der Umwelthaube aus, aber es gibt weiterhin die Gault&Millau „Future Awards“. Dabei zeichnete der Gault&Millau gemeinsam mit der VERBUND AG in den neun Bundesländern Gastronomie- oder Beherbergungsbetriebe aus, die sich mit einem besonders intensiven Engagement für eine nachhaltige und enkeltaugliche Wirtschaftsweise hervorgetan haben.
Das Thema Nachhaltigkeit ist die Zukunft und ein Schlüsselkriterium für erfolgreiche Gastronomie.“
- Future Award Wien: Boutiquehotel Stadthalle
- Future Award Burgenland: Gut Oggau
- Future Award Kärnten: mo.wi
- Future Award Niederösterreich: Naturhotel Steinschalerhof
- Future Award Oberösterreich: Köglerhof
- Future Award Salzburg: Gaumen Hoch-Mitglied VOI.bio
- Future Award Steiermark: Gerüchteküche
- Future Award Tirol: Biohotel Stillebach
- Future Award Vorarlberg: Oswalda Hus
Das sind die Gewinner:innen 2026 im Weinguide
Gleichzeitig mit der Präsentation des Restaurantguides 2026 wurde auch der Gault&Millau Weinguide 2026 mit all seinen Preisträger:innen vorgestellt.
- Sommelier des Jahres: René Kollegger
- Wein des Jahres: Prieler Blaufränkisch Ried Goldberg 2022 (Leithaberg, Burgenland)
- Alternativer Wein des Jahres: Jaunegg, Jardin d’herbes 2023 (Südsteiermark)
- Newcomer des Jahres: Weingut Löffler-Winklhofer (Eisenberg, Burgenland)
- Sekt des Jahres: Malat Blanc de Blancs Große Reserve 2016 (Kremstal, Niederösterreich)
- Weinkarte des Jahres: Alpenstern Damüls
- Österreich-Weinkarte des Jahres: Restaurant Eckel
Was du über den Gault&Millau wissen solltest
Der Gault&Millau ist einer der einflussreichsten Restaurant- und Gourmetführer der Welt. 1969 von den französischen Journalisten Henri Gault und Christian Millau gegründet, gilt er als Gegenentwurf zum Michelin: weniger elitär, dafür meinungsstärker. Sein Prinzip: Kritik mit Haltung – unabhängig, anonym und immer mit Fokus auf Geschmack, Kreativität und Qualität.
Wie wird bewertet?
Bewertet wird im Haubensystem (anstelle der Michelin-Sterne). Die Grundlage bilden Punkte von 1 bis 20 – ab 11 Punkten gibt es die erste Haube, 20 Punkte wurden bislang noch nie vergeben. Die Punktevergabe durch anonyme Tester:innen richtet sich nach der Küche, nicht aber auf Ausstattung und Service. Bewertet wird im Gault&Millau nicht nur, was auf den Teller kommt, sondern wie. Entscheidend sind Frische und Qualität der Produkte, die Kreativität in der Zubereitung – ob klassisch oder modern interpretiert – sowie die Harmonie der Komposition. Suppen, Saucen und Garung müssen präzise sein, der Eigengeschmack der Zutaten erhalten bleiben. Am Ende zählt dabei auch der persönliche Geschmack der Tester:innen – und ihr Gespür für echtes Können.
- 5 Hauben: 19 bis 19,5 von 20 Punkten: Höchstnote für die weltbesten Restaurants
- 4 Hauben: 17 bis 18,5 von 20 Punkten: Prägende Küche, führend in Kreativität, Qualität und Zubereitung
- 3 Hauben: 15 bis 16,5 von 20 Punkten: Hoher Grad an Kochkunst, Kreativität und Qualität
- 2 Hauben: 13 bis 14,5 von 20 Punkten: Sehr gute Küche, die mehr als das Alltägliche bietet
- 1 Haube: 11 bis 12,5 von 20 Punkten: Ambitionierte Küche
- 10 bis 10,5 von 20 Punkten: gute Küche, wie man sie in jedem gutbürgerlichen Haus voraussetzen kann.
Der Sprung in den Fünf-Hauben-Olymp ist die absolute Königsklasse – und in Österreich bisher nur wenigen Betrieben gelungen.
Was ist das Besondere am österreichischen Guide?
Österreich hat in Europa eine Sonderstellung: Kaum ein Land mit so kleiner Fläche hat so viele Hauben pro Kopf. Der Gault&Millau Österreich wurde 1983 erstmals veröffentlicht und zählt heute über 900 Restaurants, 300 Weingüter und rund 200 Hotels. Bewertet wird unabhängig – die Tester:innen bleiben anonym und bezahlen ihre Rechnungen selbst.
Welche Sonderpreise gibt es?
Neben den Hauben für Küchenleistungen vergibt der Guide auch Sonderpreise – darunter den„Future Award“ – eine Auszeichnung für Betriebe, die in Österreich eine zukunftsweisende Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen (z. B. mit erneuerbaren Energien, Kreislaufwirtschaft, innovativen Produktions- oder Betriebskonzepten), „Bierkarte des Jahres“, „Alternativer Wein des Jahres“, „Entdeckung des Jahres“ und viele mehr.
Wie viele Hauben gibt es insgesamt?
Jährlich werden in Österreich rund 3.000 Hauben vergeben – Tendenz steigend. Die meisten Hauben hält traditionell Wien, gefolgt von Salzburg, der Steiermark und Tirol.
Unnützes Wissen zum Gault&Millau-Restaurantführer
- Der Name Gault&Millau wird französisch ausgesprochen: Go und Mijo.
- Der Gault&Millau wurde ursprünglich als „Guide des bonnes tables“ (dt. „Führer zu den guten Tischen“) konzipiert – als bewusster Gegenpol zu Michelin, der nur „Luxus“ bewertete.
- Die berühmten Tester:innen von Gault&Millau essen jährlich rund 250 Menüs – inkognito, versteht sich.
- 1994 wurde Eckart Witzigmann als erster Nicht-Franzose zum „Koch des Jahrhunderts“ gekürt.
Gaumen Hoch gratuliert
Wir gratulieren allen Ausgezeichneten – den neuen Aufsteiger:innen ebenso wie den alten Hauben-Held:innen – und sagen: Danke für Haltung, Qualität und Leidenschaft. Sie alle zeigen, dass gute Küche weit mehr ist als Technik oder Luxus: Sie ist Kultur, Verantwortung und die wohl köstlichste Form von Fortschritt.


















